Wände zu verputzen hat gleich mehrere Vorteile: Der Belag wird auf gemauerten, montierten oder gegossenen Wänden aufgetragen, um diese zu schützen und gleichzeitig zu festigen. Darüber hinaus werden Löcher, Fugen oder andere Unregelmäßigkeiten ausgeglichen und eine glatte Oberfläche wird so erstellt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Außenputz für Fassaden und dem Putz an Innenwänden, der mit anderen Materialen weiterverarbeitet und gestaltet werden kann. Dabei ist das Verputzen von Wänden eigentlich gar nicht so schwer und kann auch von Leihen ausgeführt werden – wenn man sich ein wenig an die Profi-Tipps hält und klassische Anwendungsfehler vermeidet.
Die richtigen Grundlagen wählen
Putze werden in der Regeln aus Mörtel und sogenannten Füll- beziehungsweise Zuschlagsstoffen wie Styropor oder Sand gemischt und mit einem Bindemittel ergänzt. Je nachdem, welches Bindemittel eingesetzt wird, unterscheidet man die verschiedenen Putzsorten: Gips, Kalk oder Zement sind die drei Hauptputze, aber auch Gipskalk oder Kalkzement werden gerne genutzt. Zusätzlich gibt es noch organisch bindende Kunstharzputze sowie mineralische Lehmputze. Das alles gibt es dann noch mit speziellen Zusätzen, die sich unter anderem als Feuchtschutzputz oder zum Sanieren eignen. Im Innenbereich werden zudem gerne Putze zur Abschirmung von elektromagnetischen Feldern eingesetzt oder extra Putze zur Verbesserung von Akkustik angerührt. Die heutigen Möglichkeiten sind wirklich riesig und die Wahl des richtigen Putzes ist nicht immer einfach.
Den Untergrund richtig vorbereiten
Bei diesem Schritt passieren die meisten Fehler, denn die Vorbereitung des Untergrundes ist wesentlich wichtiger, als sich die meisten Laien bewusst sind. Der Untergrund muss riss- und staubfrei, trocken und sauber sein. Zunächst sollte man mit einer trockenen Bürste die gröbsten Unreinheiten abfegen. Vertiefungen und Löcher müssen mit Spachtelmasse ausgefüllt werden, denn einige Putzarten können solche Löcher nicht überbrücken. Arbeitet man mit Untergründen, die unterschiedliche Saugverhalten haben (zum Beispiel Gipsputze, Beton, Trockenbauplatten, etc.), dann muss im Vorfeld eine Grundierung aufgetragen werden – hier am besten die Herstellerangaben beachten. Sollen nur einzelne Wandbereiche neu verputzt werden, dann klebt man am besten die ausgewählen Stellen mit dicken Kreppband ab und markiert so den Verlauf. Außerdem empfehlen einige Hersteller den zu verputzenden Grund anzunässen.
Den Putz fachmännisch anrühren
In einem Mörtelkübel oder einem einfachen Eimer wird der Putz mit kaltem und sauberen Wasser angemixt und solange gerührt, bis die Mischung klumpenfrei ist. Nach einigen Minuten warten muss die Mischung erneut aufgerührt werden. Da sich die Putze schnell chemisch abbinden, sollte man niemals mehr Putz zurecht machen, als man innerhalb von einer Stunde auch benutzen kann. Sollen Farbtöne mit eingemischt werden, gibt es dafür extra Abtönfarbe. Zum Anrühren selbst kann man grundsätzlich auch einfach einen Holzstab und Muskelschmalz benutzen, doch funktioniert es wesentlich besser mit einem Bohrer, der im Höchsttempo die Masse durchrührt. Der Bohrer hat auch wesentlich mehr Power und ist ausdauernder.
Die Putzprofile setzen
Bevor im letzten Schritt der Putz aufgetragen wird, sollten sogenannte Schnellputzleisten an die Wand gesetzt werden. Diese sorgen dafür, dass der Putz später lotrecht und gleichmäßig aufgetragen wird und schiefe Wände begradigt werden. Am besten werden die „Putzschienen“ in einem Abstand von 1,5 Metern nebeneinander aufgesetzt, wodurch man einfach und bequem mit einer Aluschiene den aufgebrachten Putz bündig abziehen kann. Beim Übergang zu anderen Baustoffen (zum Beispiel bei Rollladenkästen) oder schwierigen Untergründen (zum Beispiel gedämmte Flächen) sollte man auf sogenannte Putzbewehrungen zurückgreifen, die dem Putz eine höhere Festigkeit verleihen und eine engmaschige Edelstahlmatte darstellen, die in den Putz eingelegt werden.
Den Putz auftragen
Der leztte Schritt ist vermeindlich einfach, denn man muss lediglich mit einer Stahlkelle den Putzmörtel gleichmäßig abschnittsweise auftragen. Danach werden die Felder zwischen den vorher aufgebrachten Schnellputzleisten mit einer Kartätsche abgezogen. Als nächstes wartet man, dass der ein- beziehungsweise zweilagige Putz etwas angezogen hat, um ihn dann zu strukturieren. Als nächstes sollte man für einige Tage den verputzten Raum lüften, um so dem Wasser im neuen Wandbelag die Möglichkeit zu bieten, sich zu verflüchtigen.
Fazit
Das Verputzen an sich ist tatsächlich nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheinen mag. Hält man sich an die einzelnen Schritte und liest die Herstellerangaben genau durch, bekommt man auch als Anfänger ein befriedigendes Ergebnis hin. Letztendlich erfordert erfolgreiches Verputzen nämlihc nur etwas Geschick, eine gute Vorbereitung, etwas Übung und natürlich geeignetes Werkzeug. Gerade beim Werkzeug kann man sich hervorragend im Baumarkt beraten lassen. Wer zum ersten Mal selbst Verputzen möchte, sollte sich ruhig beim Fachmann ein paar zusätzliche Tipps und Tricks abholen. Denn eine gute Vorbereitung ist preiswerter und zeitsparender, als wenn man später alles noch einmal machen muss.
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