Beim Renovieren oder auch Bauen kann jeder Einzelne doch eine Menge Geld sparen, in dem man einfach einige Leistungen selber erbringt. Natürlich kann nicht jeder Hobbyheimwerker einfach mal so irgendwelche Arbeiten selber ausführen. Etwas handwerkliches Geschick ist natürlich eine Grundvoraussetzung zum selber machen. Wer es sich zutraut, kann daher seine Fliesen ganz einfach selber verlegen und damit Geld einsparen bei der Renovierung. Wie man alte Fliesen entfernt habe ich in dem Artikel „So werden alte Fliesen entfernt“ schon näher erläutert. Dieser Artikel zeigt auf, wie jeder Hobbyheimwerker seine Fliesen auch selbst verlegen kann.
Einteilung von Arbeitsklassen für Fliesen
Fliesen sind in verschiedene Arbeitsklassen eingeteilt, welche den Einbauort und auch die spätere Beanspruchung berücksichtigen. So sind für das Fliesen eines Badezimmers die Arbeitsklassen eins bis vier von Bedeutung.
Arbeitsklasse 1: Wandfliesen
Arbeitsklasse 2: Wand- und Bodenfliesen mit leichter Beanspruchung
Arbeitsklasse 3: Bodenfliesen mit mittlerer Beanspruchung
Arbeitsklasse 4: Bodenfließen mit starker Beanspruchung
Ausreichend für ein Badezimmer sind schon Fliesen der Arbeitsklasse zwei, da man doch nur zeitweise sich dort aufhält und daher die Fliesen nicht ständig dadurch beansprucht werden. Wer aber mehr auf Qualität setzen möchte, kann hier gerne zu einer höheren Arbeitsklasse bei den Fliesen greifen.
Die richtige Menge Fliesen kalkulieren
Zum Fliesen braucht es natürlich auch Fliesen. Hier ist es daher entscheidend, wie viele Fliesen man eigentlich für dieses Vorhaben holen sollte. Als Faustregel kann man hier sagen, die Menge nicht zu knapp kalkulieren. Dies sollte jeder vor allem dann beachten, wenn es sich um sogenannte Aktionsware handelt. Es kann hier schnell passieren, dass man sich verkalkuliert hat und dann gibt es genau diese Fliesen nicht mehr. Dieser Umstand würde auch zum Tragen kommen, wenn später mal eine Fliese defekt ist und ausgetauscht werden muss. Also lieber eine kleine Reserve anschaffen und dafür später seine Ruhe haben. Um die richtige Menge an Fliesen zu kaufen, empfiehlt sich folgende Rechnung: die tatsächlich benötigte Quadratmeterzahl zuzüglich einer Reserve von zehn Prozent für Verschnitt und als zukünftige Reserve. So ist man auf der sicheren Seite.
Richtiges Zubehör kaufen zum Fliesen selber verlegen
Um Fliesen selber verlegen zu können, braucht man mehr als nur die gewünschten Fliesen. Zu solch einem Vorhaben braucht der Hobbyhandwerker auch Fliesenkleber und Mörtel. Im Baumarkt gibt es dafür glücklicherweise sehr gute Fertigmischungen zu kaufen. Hier muss man nur die Herstellerangaben zum Mischungsverhältnis achten und schon kann man hier nichts verkehrt machen. Beim Kauf von Fliesenkleber und Fliesenmörtel unbedingt darauf achten, dass dieser „flexibel“ ist. Dies kann man ganz einfach auf der Verpackung am Rautenförmigen „Flex“-Logo erkennen.
Gerade am Fußboden wird heute oft sogenannter Trockenestrich verwendet. Wer hier selber Fliesen verlegen möchte, sollte daher darauf achten, dass hier Produkte mit flexiblen Kunststoffbeimischungen genutzt werden sollten. Wie viel Fliesenkleber und Mörtel man für sein Bauvorhaben braucht, kann man ganz leicht auf der Verpackung des Herstellers nachlesen. Hier ist genau angegeben, wie viel man anrühren sollte und für wie viele Quadratmeter die Mischung ausreicht.
Vor dem Fliesen verlegen den Untergrund vorbehandeln
Damit die Fliesen später auch wirklich an der Wand bleiben, muss der Untergrund entsprechend vorbehandelt werden. Hierfür braucht man nun die richtige Grundierung. Vor allem bei Gipskarton oder auch Putz ist die richtige Grundierung sehr wichtig. Dadurch wird verhindert, dass die Feuchtigkeit im Fliesenkleber nicht in den Untergrund eindringen kann. Dadurch kann der Kleber viel besser haften und dadurch halten die Fliesen auch wirklich an der Wand. Im Spritzwasserbereich von Dusche oder Badewanne sollte zusätzlich Abdichtanstrich aufgetragen werden.
Herausragende Rohre und Wasseranschlüsse müssen dabei gründlich abgedichtet werden. Je nach Hersteller bekommt man maßgeschneiderte Abdichtungen im Baumarkt dafür zu kaufen. Zum weiteren Abdichten gehört aber auch Silikon. Für Fliesen eignet sich am besten sauer vernetzendes Silikon, da dies hier besonders gut haftet. Dieses Silikon aber bitte nur für die Fliesen verwenden, für alle anderen Materialien sollte man neutral vernetzende Silikone einsetzen.
Benötigtes Werkzeug zum Fliesen selber verlegen
Bevor man nun mit dem Verlegen der Fliesen beginnt, sollte man erst das benötigte Werkzeug zurechtlegen. Hierfür werden Werkzeuge wie Zahnspachtel, Schwammbrett und Gummischieber benötigt. Weiterhin braucht man zu Fliesen selber verlegen eine Fliesenbrechzange, einen Spitzhammer und natürlich eine anständige Fliesenschneidemaschine. Solch Werkzeuge hat natürlich nicht jeder zu Hause und daher kann man diese Werkzeuge auch oft im Baumarkt einfach ausleihen. Wer Löcher in die Fliesen machen muss, braucht dann zusätzlich noch eine Fliesenlochzange.
Wer alle Werkzeuge zurechtgelegt hat, kann sich nun daran machen, den Fliesenkleber anzumischen. Wie die Fliesen richtig verlegt werden, zeigen wir in dem Video „Wandfliesen und Bodenfliesen im Bad verlegen und verfugen“ genau auf. Wenn die Fliesen verlegt sind und der Fliesenkleber angetrocknet ist, müssen die Fliesen nun verfugt werden. Wie man Fliesen richtig verfugt, zeigt auch dieses Video genau auf.
Fazit
Fliesen selber verlegen ist gar nicht so schwer, wenn man etwas handwerkliches Geschick mitbringt. Gerade hier ist die richtige Vorbereitung schon die halbe Miete. Erst die richtige Menge Fliesen kaufen, dann das benötigte Werkzeug besorgen, nun den Untergrund vorbehandeln und schon kann man mit dem Fliesen verlegen loslegen.