Zahlreiche Skiurlauber kennen die Situation: Eine endlose Schlange von Autos, die sich ganz langsam zu ihrem Ziel hinaufbewegen. Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen in den Bergen keine Schneeketten besitzt, muss schlimmstenfalls sogar einkalkulieren, mit durchdrehenden Reifen komplett liegenzubleiben. Wer die Winterferien in Gebirgsregionen verbringen möchte, muss sich demnach zeitig auf winterliche Straßenbedingungen einstellen. Tut man es nicht, handelt man nicht nur leichtsinnig, sondern muss gegebenenfalls saftige Bußgelder zahlen. Aber nicht nur Skiurlauber, auch alle anderen Kraftfahrer sollten ihr Fahrzeug zeitig winterfit machen. Mit den nachfolgenden Tipps wird Ihnen dieses Vorhaben leichter fallen.
Das Auto winterfit machen: Gepäck sicher verladen
Beim Verladen des Gepäcks vor der Reise in den Winterurlaub sollte man darauf achten, dass sowohl Erste-Hilfe-Kasten als auch Warndreieck und Warnweste stets in Griffweite sind. Alle schweren Gepäckteile werden im Kofferraum direkt an der Rücksitzlehne verstaut. Zusätzliches Gepäck im Fahrzeuginneren wird am besten auf der Rückbank mit dem Sicherheitsgurt festgeschnallt. Auf der Hutablage dürfen keine Gegenstände abgelegt werden. Im Falle einer Vollbremsung fliegen sie sonst ungehindert durch das Auto. „Wer Dachboxen auf seinem Auto montiert, sollte unbedingt die zulässige Beladung beachten“, rät Bridgestone-Experte Wilfried Rulands. Nach dem Beladen empfiehlt Rulands einen kurzen Stopp an der Tankstelle, um den Druck der Reifen anzupassen und die Scheinwerfer zu justieren.
Winterpneus: Punkte in Flensburg drohen
Der Straßenverkehrsordnung (StVO) zufolge dürfen Kraftfahrzeuge in Deutschland bei Schneeglätte, Schneematsch, Glatteis oder Reifglätte nur noch mit Reifen unterwegs sein, die eine M+S-Markierung – oder bei Pkw-Reifen das Schneeflocken-Symbol – haben. „Erwischt die Polizei einen Autofahrer mit ungeeigneter Bereifung bei winterlichen Witterungsverhältnissen, muss er mit einem Bußgeld von 40 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen“, betont Wilfried Rulands. Sollte es durch die ungeeignete Bereifung zu Verkehrsbehinderungen kommen oder gar ein Unfall die Folge sein, müsse der Fahrer sogar mit einem deutlich höheren Bußgeld rechnen. „In Deutschland ist zudem sowohl für Sommer- und Ganzjahresreifen als auch für Winterpneus eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern gesetzlich vorgeschrieben.“ Ganz entscheidend ist es demzufolge, das Auto auch im Hinblick darauf winterfit zu machen.
Skiurlaub in den Bergen: Die Schneeketten bei einer Trockenübung testen
In den Staaten des Alpenraums existiert auf vielen Strecken eine Schneekettenpflicht. Deshalb müssen Schneeketten bei der Fahrt in die Berge unbedingt im Kofferraum liegen. Das ist auch bei Allradfahrzeugen notwendig. Das Aufziehen von Schneeketten ist zwar nicht mehr so kompliziert wie einst, ein bisschen Geschicklichkeit ist aber trotzdem nötig. „Um bei Schnee und Kälte nicht zu viel Zeit zu verlieren, sollte man daheim in der warmen Garage schon mal das Anlegen testen“, empfiehlt Wilfried Rulands eine „Trockenübung“.
Kühlflüssigkeit muss vor dem Vereisen geschützt werden
Die Kühlflüssigkeit sollte möglichst noch vor dem ersten Frost vor dem Vereisen geschützt werden. Bei allen Fahrten bei winterlichen Verkehrsbedingungen sollten Handfeger und Eiskratzer mit im Auto sein, der Türschlossenteiser sollte sich in der Hand- oder Jackentasche befinden. Nur dann ist das Auto tatsächlich winterfit. Wasserfeste, gefütterte Handschuhe machen das Schnee- und Eiskratzen komfortabler. „Hilfreich ist es, wenn am Abend zuvor Front- und Heckscheibe mit Folie oder Pappe abgedeckt werden – so werden auch die Wischerblätter geschont“, betont Wilfried Rulands.
Immer den Durchblick bewahren
Ein permanentes Problem in der kalten Jahreszeit sind beschlagene Scheiben. Für Abhilfe kann hier die Klimaanlage sorgen, weil sie die Luftfeuchtigkeit im Auto vermindert. „Front- und Heckscheibe verschmutzen bei feuchter Witterung besonders rasch, deshalb sollten vor längeren Fahrten die Wischerblätter kontrolliert und das Scheibenwischwasser nachgefüllt werden“, rät Bridgestone-Experte Wilfried Rulands. Selbstverständlich dürfe hier das Frostschutzmittel ebenfalls nicht fehlen. Für eine ausreichende Sicht sei auch eine einwandfrei funktionierende Beleuchtung wichtig. Optimalerweise sollte man die Scheinwerfer bei jedem Halt an der Tankstelle säubern.