Ein Diabetes kommt selten allein. Wer daran erkrankt ist, leidet häufig auch an Bluthochdruck oder an einer Schwäche des Herzens, einer Herzinsuffizienz. Dagegen werden oftmals entwässernde Medikamente – sogenannte Diuretika – verordnet. Diese notwendige Blutdruck- und Herztherapie kann allerdings Nebenwirkungen haben. Wer längerfristig entwässernde Diuretika einnimmt, trägt ein höheres Risiko für einen Vitamin-B1-Mangel, da mit dem Harn auch das wertvolle Vitamin regelrecht aus dem Körper gespült wird. Diabetiker sind besonders gefährdet, da der erhöhte Blutzucker zusätzlich Verlust des Vitamins über den Urin fördert.
Diabetiker brauchen viel Vitamin B1
Damit erhöht sich für Diabetiker überdurchschnittlich das Risiko für einen Mangel an diesem wichtigen Vitalstoff – mit möglichen negativen Folgen für den Körper. Denn eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 ist eine Voraussetzung dafür, dass der Energiestoffwechsel einwandfrei funktioniert. Bei einem Defizit können sich vielfältige Störungen einstellen. Vor allem die Nervenfunktionen leiden. Ein Mangel kann auch das bewirken, was die Einnahme von Diuretika eigentlich behandeln soll: Eine Herzinsuffizienz kann sich dadurch verschlimmern oder überhaupt erst einstellen.
Das Risiko für einen durch Medikamente bedingten Vitamin-B1-Mangel ist bei Senioren besonders hoch. Eine Studie am Universitäts-Krankenhaus in Bern zeigte, dass bis zu 50 Prozent der älteren Menschen in Industrienationen über längere Zeit mit einem Diuretikum behandelt werden. Darunter sind viele Diabetiker, da auch das Risiko für die sogenannte „Zuckerkrankheit“ mit zunehmendem Lebensalter steigt.
Unterschätztes Vitamin B1
Die Folgen eines Mangels können gravierend sein: Ein Defizit fördert die gefürchteten diabetischen Folgeerkrankungen, insbesondere diabetische Nervenschäden (Neuropathien), die etwa jeden dritten Diabetiker treffen. Auch das Risiko, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, ist in dieser Gruppe mehr als doppelt so hoch wie bei Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel.
Leider werde die Gefahr, dass es durch Diuretika zu Vitamin-B1-Mangelerscheinungen kommen könne, oft unterschätzt, warnt die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB). Sie rät daher Menschen, die dauerhaft mit entwässernden Medikamenten behandelt werden, besonders auf ihre Versorgung mit Vitamin B1 zu achten. Ansonsten könne die Diuretika-Therapie unter Umständen ihrem Therapieziel entgegenarbeiten.
Provitamin Benfotiamin gegen Neuropathie
Um einen Mangel zu behandeln oder vorzubeugen, ist eine ausreichend hoch dosierte Ergänzung des Vitamins sinnvoll. Hier eignen sich Präparate, die das Vitamin in Form seiner Vorstufe Benfotiamin enthalten, zum Beispiel „milgamma protekt“ aus der Apotheke. Dieses Provitamin kann der Körper wesentlich besser aufnehmen als wasserlösliches Vitamin B1. Mehrere klinische Studien bestätigen die Wirksamkeit von Benfotiamin bei diabetischen Neuropathien und den damit verbundenen Beschwerden wie Kribbeln, Schmerzen und Taubheit in den Füßen. Gleichzeitig schützt Benfotiamin Nerven und Blutgefäße von Diabetikern vor den schädlichen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers. Eine detaillierte Erklärung dieser Wirkung gibt es unter www.milgamma.de.
Zusatzinfo:
Vitamin-B1-Mangel kann das Herz schwächen
Eine gute Versorgung mit Vitamin B1 ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung, um die gefährdeten Nerven und Blutgefäße von Diabetikern zu schützen, auch das Herz kann davon profitieren. Das fand eine Gruppe von Medizinern um Andreas W. Schoenenberger vom Uni-Krankenhaus im schweizerischen Bern heraus. Die Wissenschaftler untersuchten, ob die Einnahme eines hoch dosierten Vitamin-B1-Präparats Herzinsuffizienz-Patienten hilft, die mit entwässernden Medikamenten behandelt werden. Es zeigte sich, dass sich bei den Patienten, die zusätzlich das Vitamin einnahmen, die Herzfunktion deutlich verbesserte. Experimentell konnte nachgewiesen werden, dass das Provitamin Benfotiamin bei Diabetes einer Herzinsuffizienz entgegenwirkt.