Viele junge Familien haben den Traum von einem Eigenheim. Hier wird daher aus Kostengründen oft auf eine Garage am Anfang verzichtet. Daher bleibt vielen oft nur der Ausweg, später wenigstens einen Carport nach zu rüsten. Eine Garage wird aber nur in den seltensten Fällen selber vom Hobbyheimwerker gebaut. Einen Carport selber bauen trauen sich aber komischerweise sehr viel mehr Menschen zu. Durch das selber Aufstellen kann man eine Menge an Geld einsparen, da hier nicht noch zusätzlich zu Material eine Baufirma beauftragt werden muss. Ein Carport selber bauen sieht auf den ersten Blick relativ leicht aus und man traut sich das auch zu. Doch wenn man gerade hier nicht richtig arbeitet und aufpasst, kann das Holz schnell schimmel oder auch in einem ganz schlimmen Fall auch einfach einstürzen. Viele denken sich hier, vier Stützbalken in den Boden und ein Dach drauf und schon ist die Sache erledigt. Als Laie greift man daher auch oft auf spezielle Bausätze für einen Carport im Supermarkt zurück und denkt sich, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Doch schon beim Kauf muss man die richtige Variante auswählen. Hier muss also schon direkt die richtige Entscheidung getroffen werden und das ist bei der Vielzahl an Angeboten oft nicht immer so einfach.
Wichtig: Die Standsicherheit
In den meisten Fällen wird ein Carport aus sogenannten Konstruktionsvollholz aufgebaut. Wer also handwerklich etwas geschickt ist und sich vorab mit dem Aufbau etwas auseinandersetzt, der kann es durch selber aufbauen. Bei einem Bausatz gibt es einen großen Vorteil. Der Hersteller eines solchen Bausatzes hat hier vorher schon Statik entsprechend berechnet und das Ganze muss nur genau nach Anleitung aufgebaut werden. Daher sollte man als Hobbyheimwerker hier ein Carport nicht von Grund auf selber planen. Ein Carport muss daher sehr stabil sein und man muss auch an die Schneelast auf dem Dach im Winter denken. Bei einem ordentlichen Bausatz hat der Hersteller dies alles bei der Konstruktion und Herstellung schon bedacht. Um ein Carport selber zu bauen, wird auch nicht all zu viel Werkzeug dafür benötigt. Standardwerkzeug wie Spaten Hammer, Zollstock, Säge usw. hat wohl jeder gute Hobbyheimwerker selber zu Hause. ´Wichtig ist für einen Carport ein solides und standfestes Fundament. Die tragenden Balken müssen hier den ganzen Witterungsverhältnissen sehr gut standhalten. Auch wenn es mal stürmisch wird, dürfen die Balken nicht wegknicken oder aus der Verankerung reißen. Hier also nicht einfach nur die Holzpfosten so in die Erde rammen und hoffen, dass dies dann auch auf Dauer wirklich hält.
Holzpfosten können faulen
Ein Holzpfosten kann leider sehr schnell faulen und dies kann auch passieren, wenn der Pfosten sogar imprägniert wurde. Aus diesem Grund empfehlen Experten, die Holzpfosten auf Träger zu setzen. Für die Pfosten sollte ein Loch von 30 mal 30 gegraben werden und dabei bis zu 70 Zentimeter tief sein. Das gegrabene Loch an den Rändern mit Plastik abdecken und dann einfach Estrichbeton hinein geben. Durch die Abdeckung kann man verhindern, dass der Beton sich hier mit dem Erdreich verbindet. In den noch frischen Beton müssen nun die Träger für die Holzpfosten gesetzt und vor allem ausgerichtet werden. Solche Träger gibt es als U- oder auch als H-Form. Wenn man das erledigt hat, muss der Beton bis zu 72 Stunden lang austrocknen lassen. Erst wenn der Beton richtig getrocknet ist, kann der Carport endlich aufgebaut werden.
Holz wetterfest machen
Damit das Holz jetzt auch noch wetterfest wird, muss es imprägniert werden. Dafür können die Holzpfosten lasiert oder auch lackiert werden. Bevor lackiert bzw. lasiert wird, muss hier erst eine Grundierung aufgetragen werden. Durch die Grundierung kann ein Pilzbefall des Holzes vermieden werden. Wer sich für eine Lasur entschieden hat, sollte bei der Grundierung einen Punkt beachten. Die Grundierung sollte für eine Lasur hier unbedingt durchsichtig sein.
Gefälle beim Dach
Wenn die Pfosten endlich stehen, fehlt eigentlich nur noch das Dach. Am einfachsten ist ein Flachdach und diese mit Bitumenbahnen abdecken. Es ist aber auch möglich, ein Kunststoffdach einzusetzen. Dieses sieht meist optisch viel schöner aus. Ein durchsichtiges Kunststoffdach wird bei einem Carport einfach mit der Unterkonstruktion fest verschraubt. Bei dem Dach aber immer darauf achten, dass ein Gefälle von circa zehn Prozent eingehalten werden sollte. Nur so kann das Regenwasser richtig ablaufen und staut sich nicht auf dem Dach.
Dachbegrünung ist möglich
Aus Gründen der Schönheit oder auch der Umwelt wollen viele das Dach eines Carports begrünen. Hier muss unbedingt die Traglast des Daches beachtet werden. Durch die Erde und Pflanzen kommt einiges an Gewicht zusammen. Hier muss man auch bedenken, wenn es regnet und die Begrünung nass wird, lastet ein enormes Gewicht auf dem Dach. Daher sollte solch ein Vorhaben von einem Fachmann geplant und ausgeführt werden.
Baugenehmigung nicht vergessen
Bevor man überhaupt anfängt ein Carport selber zu bauen, sollte man überprüfen, ob eine Baugenehmigung dafür nötig ist. Die Vorschriften dafür können leider je nach Bundesland unterschiedlich sein. Auch ist es oft ratsam, den Bau des Carports vorher mit dem Nachbarn abzusprechen. Wenn man sich gut mit seinem Nachbarn verstehen sollte, kann man hier auch zusammen einfach einen Doppel-Carport bauen und sich so die Kosten teilen.