Sie wird als „Powerfrucht“ und teilweise sogar „Allheilmittel“ bezeichnet. Sie enthält hohe Konzentrationen von Vitamin C und eine hohe Konzentration an Antioxidantien, die (angeblich) bei Harnwegsinfektionen helfen sollen. Seefahrer nahmen sie gegen Skorbut mit auf lange Fahrt. Doch was kann die Beere eigentlich wirklich?
Nachgewiesen ist
Sie enthält außergewöhnlich viel Vitamin C, dessen positiver Einfluss auf unser Immunsystem unbestritten ist. Doch stimmen die restlichen Lobeshymnen auf die „großfrüchtige Moosbeere“?
Vitamine A, C und K und Antioxidantien
Neben dem bekannten Vitamin C enthält die Beere vor allem Vitamin A (in Form von Beta Carotin, was eine Vorstufe des Vitamins ist) sowie Vitamin K. Die Beere kann somit den Körper bei Blutgerinnung, stabiler Knochen und Knorpel, gesunder Zähne, der Stärkung des Immunsystems, und beim Sehvorgang unterstützen.
Zusätzlich zu den Vitaminen wirkt die Cranberry positiv auf Hautalterung und Stressreduzierung. Die enthaltenen Antioxidantien binden freie Radikale, die in Verbindung mit Stress für viele schädliche Prozesse im Körper, wie z.B. Zellalterung, verantwortlich sind. Zusammen mit Vitamin A können diese Prozesse reduziert werden. Deshalb befindet sich Vitamin A in Form von Retinol z.B. auch in Hautcremes mit dem Inhaltsstoff Cranberry. Nicht umsonst wird die Beere deshalb auch in der Beauty Branche gefeiert.
Heilende Wirkung umstritten, positive Wirkung bestätigt
Laut klinischer Studien konnte zumindest die Wirkung der antioxidativen Inhaltsstoffe auf Infektionen nicht eindeutig nachgewiesen werden. Es gibt einige Studien, welche die positive Wirkung klar bescheinigen. Andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass der Unterschied zwischen Cranberry – und Placebo – Produkten nicht vorhanden ist. Darum wird die Beere in Deutschland auch nur als traditionelles Heilmittel erwähnt, ihre Wirkung ist aber nicht offiziell klinisch/medizinisch bestätigt.
Sie schadet nicht, aber man sollte sich bei Beschwerden auch nicht auf ihre Wirkung verlassen. Im Zweifelsfall sollte man also bei Unwohlsein immer einen Arzt hinzuziehen.
Cranberry In Europa: hauptsächlich Getränk und Backzutat
Während die Beere in ihrem Heimatland Amerika vor allem als Gelee oder Sauce beim Thanksgiving-Menü verwendet wird, erfreut sich in Europa vor allem der Cranberry Saft immer größerer Beliebtheit. Dazu findet man die bitter-herbe Beere immer häufiger in Backrezepten, z.B. als Ersatz für Rosinen im weihnachtlichen Stollen. Wer möchte, kann sie leicht mit Zucker versetzen und somit den herben Geschmack etwas neutralisieren. Dann eignet sie sich auch besser für Marmeladen und Gelees.
Fazit: die Beere kann viel, aber nicht alles
Viele der positiven und hoch gelobten Eigenschaften kann die Beere also erfüllen, aber Vorsicht: man sollte sich nicht blind auf ein Superfood verlassen. Die meisten der genannten Stoffe sind z.B. auch in anderen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Auf eine gesunde und abwechslungsreiche Nahrungsaufnahme sollte man immer achten, auch wenn man die Cranberry mit in seinen Speiseplan aufnimmt. Die richtige Mischung macht’s, und wie bei allen gesunden Nahrungsmitteln ist eine ausgewogene Mischung der richtige Weg.