„Ich möchte gern fitter werden.“ „Früher war ich viel fitter.“ So oder so ähnlich äußern sich viele Menschen, die ihre sportliche Leistungsfähigkeit erhöhen wollen, meist jedoch nicht genau wissen, wo sie dafür am besten anfangen. Die Lösung kann in vielen Fällen lauten: CrossFit.
Was ist Fitness?
Fitness ist kein einheitlich definierter Begriff. Vielmehr unterliegt er der Definition im Einzelfall. Ein Läufer gilt als fit, wenn er eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit läuft. Gewichtheber gelten als fit, wenn sie die für ihre Gewichtsklasse durchschnittlichen Leistungen reißen oder stoßen. Umfassende koordinative Fähigkeiten und enorme Körperspannung müssen zum Beispiel Turner erbringen, um als ‚fit‘ zu gelten.
Was ist Allround-Fitness?
Leistungssport geht in der Regel mit Spezialisierung einher. Typische Läufer verfügen meist nicht über die Physis, schwere Gewichte zu stemmen oder eine Übung wie Klimmzüge in hoher Anzahl auszuführen. Im umgekehrten Fall sind die wenigsten Gewichtheber in der Lage, ein hohes Laufpensum zu absolvieren.
Während es beim Laufen vorrangig um Ausdauer geht, sind es im Falle vom Gewichtheben vor allem Teilaspekte der Kraft wie Schnell- und Maximalkraft, die systematisch ausgebaut und verbessert werden. Gute Sportler in beiden Disziplinen gelten zwar als fit, jedoch ist dies eine spezialisierte, um nicht zu sagen einseitige Fitness. Wer hingegen im umfassenden Sinne fit werden möchte, ist am besten bei einer Trainingsart aufgehoben, welche möglichst viele Aspekte von Fitness vereint. Grob vereint der allgemeine Fitnessbegriff drei Komponenten: Kraft, Ausdauer und Koordination.
CrossFit als umfassendes Fitnesstraining
Der Name deutet den umfassenden Anspruch an Fitness bereits an: Das Cross in CrossFit steht für eine Kreuzung aller Teilaspekte körperlicher Fitness. Obwohl CrossFit inzwischen auch in Wettkämpfen stattfindet, ist es eher als Trainingsprinzip zu verstehen. Elemente aus dem Gewichtheben, dem Turnen, der Leichtathletik sowie allgemeinen Athletikübungen wie doppelte Seilsprünge (double unders) und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, wie etwa Liegestütz, werden in jeder einzelnen Trainingseinheit neu kombiniert. Ein WOD (workout of the day) enthält eine festgelegte Übungsfolge, die einmal oder mehrmals durchlaufen wird.
Im Gegensatz zum Training im Fitnessstudio werden die Übungen im CrossFit nicht an Maschinen ausgeführt. Vor allem die Übungen mit der Langhantel fördern die umfassende Kräftigung des Bewegungsapparates, da die Gewichte nicht auf einer Schiene geführt werden. Vielmehr muss eine Verbindung aus Koordination und Kraft das Gewicht zugleich balancieren und heben. Vielmehr als leichte Sportkleidung ist für das Training in einer CrossFit Box nicht notwendig.
Beispiel für eine typische CrossFit-Einheit (WOD)
Bei der Kombination der Übungen sind keine Grenzen gesetzt. Während bei einigen Übungsfolgen eine bestimmte Runden- und Wiederholungszahl absolviert werden muss, müssen in anderen WODs bestimmte Übungen über eine festgelegte Zeit lang ausgeführt werden.
Um das Fitnesslevel einzelner Athleten miteinander zu vergleichen, haben sich sogenannte Benchmark Workouts etabliert. Diese werden nach Frauennamen benannt, ein Beispiel ist Nancy: 5 Runden bestehend aus Übung 1, einem 400 Meter Lauf und Übung 2, 15 Overhead squats. Bei letzteren wird die Langhantel mit etwa 45 Kilogramm Gewicht mit ausgestreckten Armen über dem Kopf gehalten und eine Kniebeuge ausgeführt. Bei diesem klassischen WOD werden alle drei wesentlichen Fitnessaspekte trainiert: Die Kraft zum Heben des Gewichts, die Koordination, es über dem Kopf zu halten und die Ausdauer, um die 400 Meter Läufe und das WOD als Ganzes zu bewältigen. Am Ende der Einheit hat der Sportler immerhin 2 Kilometer zurückgelegt und über 3 Tonnen Gewicht bewegt.