Schulden zu machen ist heute viel leichter als noch vor einigen Jahren. Man kann überall Einkaufen im Internet oder per Telefon. Um etwas zu schönes zu bekommen oder auch einen gewissen Lebensstandard halten zu können, gibt es viele Möglichkeiten das alles zu besitzen und erst später bezahlen zu müssen. Es gibt hier die Möglichkeit der Zahlung auf Rechnung, per Kreditkarte oder auch eine Zahlung auf Raten ist heute fast bei jedem Anbieter möglich. Die Verlockung ist für viele daher leider oft so groß, dass man selber etwas kauft, was man sich eigentlich nicht unbedingt selber leisten kann. So verschulden sich ganz einfach und legal auch in Deutschland immer mehr Menschen und stehen irgendwann vor dem finanziellen Ruin ihrer Handlungen. Auch im Fernsehen gibt es immer mehr Sendungen zu sehen, dies sich mit den Themen Schulden und Privatinsolvenz befassen. Noch vor wenigen Jahren war das Thema Privatinsolvenz in Deutschland noch ein absolutes Tabu und keiner wollte öffentlich darüber sprechen.
Doch heute gibt es Hunderttausende Menschen, welche finanziell am Ende sind. Leider sind viele dieser finanziellen Probleme hausgemacht, da man über seinen eigentlichen finanziellen Verhältnissen gelebt hat. Wie schon angedeutet, wird es solchen Menschen aber heute leider schon fast zu einfach gemacht und dadurch werden immer mehr Schulden angehäuft. Vielen solchen Menschen bleibt daher oft als wirklich letzter Ausweg den Weg in die Privatinsolvenz, da einen der Schuldenberg förmlich erdrückt und nicht mehr weiter weiß. In solchen Fällen steht der Gerichtsvollzieher öfters vor der eigenen Haustür als einem selber lieb sein dürfte. Doch ist der Weg in die Privatinsolvenz wirklich immer auch die beste Alternative? Ich versuche hier einmal etwas näher auf das sensible Thema Privatinsolvenz einzugehen und versuche alles etwas verständlich zu erklären.
Privatinsolvenzen in Deutschland
Im Internet ist zu lesen, das alleine im Jahr 2012 um die sage und schreibe 130.000 Verbraucher den Weg in die Privatinsolvenz gegangen sind. Und so wie es aussieht, wird es auch 2013 wieder einen neuen Rekordwert geben und das ist schon sehr traurig für eine eigentlich aufgeklärte Gesellschaft. Auf den ersten Blick sieht diese Zahl doch gar nicht so schlecht aus. Doch hier muss man bedenken, dass eine Privatinsolvenz wirklich der allerletzte Ausweg aus der Überschuldung darstellt. Man sollte daher immer versuchen, eine Privatinsolvenz abzuwenden und auch nicht einfach so darf jeder eine solche Privatinsolvenz in Angriff nehmen. Für viele Verbraucher liegt oft ein beschwerlicher Weg in der Überschuldung vor sich und das kann sich ganz einfach mehrere Jahre hinziehen, bis überhaupt eine Privatinsolvenz in greifbare Nähe rückt. Der Weg aus einer Überschuldung ist nicht immer leicht und kaum jemand möchte darüber sprechen, am besten schon gar nicht mit der eigenen Familie.
Zum Glück gibt es heute einige professionelle Anlaufstellen, wo man sich über eine Überschuldung wirklich kompetent beraten lassen kann und was man selber für Möglichkeiten noch hat, eine Privatinsolvenz abzuwenden. Es ist leider zu leicht gesagt, im Zweifel gehe ich halt in die Privatinsolvenz und nach einigen Jahren bin ich schuldenfrei. Doch so einfach ist das nun wirklich nicht. Denn um in die Privatinsolvenz gehen zu dürfen, müssen betroffene einige Voraussetzungen erfüllen. Diese Voraussetzungen sind aber für viele Schuldner nicht erfüllt und man muss dann irgendwie mit seinen Schulden Leben. Die Voraussetzungen für eine Privatinsolvenz sind für viele Schuldner in Deutschland oft unerreichbar und dies ist auch gut so. Etwas Eigenverantwortung hat noch nie geschadet und sonst würden vielleicht noch viel mehr Verbraucher sich in die Überschuldung stürzen.
Antrag auf Eröffnung des privaten Insolvenzverfahrens
Wie schon angedeutet, kann man nicht einfach mal so einen Antrag auf Eröffnung des privaten Insolvenzverfahrens stellen. Man muss hier immer vorab selber alles legale versuchen, um ein solches Insolvenzverfahren abzuwenden. Wenn noch nicht alles Mögliche ausgeschöpft ist, darf auch kein Antrag für die Privatinsolvenz gestellt werden. erst wenn alle Möglichkeiten nicht zum erhofften Erfolg geführt haben, darf man ein Antrag auf Eröffnung des privaten Insolvenzverfahrens beim für sich zuständigen Amtsgericht erst stellen. man muss also privat vorab alles unternehmen, um solch ein Verfahren abzuwenden. Doch das nicht immer einfach und kann sich oft über mehrere Jahre hinweg hinziehen. Nicht jeder Schuldner kommt damit zurecht, da man doch auf sehr viel verzichten muss, um seine eigenen Schulden doch irgendwie abbauen zu können. In solchen Fällen muss man immer versuchen, sich außergerichtlich mit dem entsprechenden Gläubiger irgendwie zu einigen. Hier kann man zum Beispiel eine Ratenzahlung der Schulden anbieten, um die Privatinsolvenz zu vermeiden.
Man darf hier auf keinen Fall untätig sein, da ansonsten die Voraussetzungen für die Eröffnung des privaten Insolvenzverfahrens nicht gegeben sind und man noch mehrere Jahrzehnte lang mit seinen Schulden und deren Tilgung konfrontiert wird. EditierenSolch ein Leben ist nicht sehr toll, da einem wirklich jeden Tag die Gläubiger im Nacken sitzen und ihre Forderungen stellen. Es ist hier wichtig, einen sogenannten Sanierungsplan zu erstellen. Dieser muss aber juristisch einwandfrei sein, da ansonsten das Gericht eine Eröffnung des privaten Insolvenzverfahrens ganz einfach ablehnt. Als Schuldner mit mehreren Gläubigern kommt man hier schnell an seine eigenen Grenzen und ist schlicht ergreifend überfordert. Man kann hier sehr schnell den Überblick verlieren und am Ende ist alles schlimmer als vorher eigentlich gedacht.
Schuldnerberatungen in Anspruch nehmen
Als Schuldner steht man natürlich nicht alleine da und das ist auch gut so. Oft ist man an solch einer Situation auch nicht selber schuld und professionelle Hilfe ist da sehr willkommen. Deswegen kann man sich hier gerne an Schuldnerberatungen oder entsprechend spezialisierte Kanzleien wenden, damit man irgendwie aus diesem Teufelskreis wieder herauskommt. Doch nicht immer ist so ein schritt für Betroffene wirklich so leicht, da man sich hier doch einen Fremden Menschen gegenüber offenbaren muss. Dieses Thema ist wohl für jeden mehr als unangenehm und nun muss man auch noch jemand fremden die Situation erklären und man denkt sich hier oft, sich rechtfertigen zu müssen für das eigene Handeln. Solch eine Schuldnerberatungsstelle wird solche Anliegen aber immer sehr diskret behandeln. Denn die Mitarbeiter dort wissen um das Leid und die Scham der Schuldner und versuchen daher ganz individuell auf jeden einzelnen Schuldner einzugehen.
Durch die immer höher werdende Anzahl an überschuldeten Verbrauchern in Deutschland sind oft viele dieser Beratungsstellen überlastet und man wartet doch immer öfters lange auf einen entsprechenden Termin. In dieser Zeit wächst natürlich der eigenen Schuldenberg immer weiter und wird immer größer.Das macht eine solche Situation nicht gerade besser. Wer nicht warten will oder kann, darf natürlich auch zu einem spezialisierten Anwalt gehen. Ein solcher Anwalt kann natürlich oft sehr schnell tätig werden und kann auch oft sehr gute Kompromisse mit den Gläubigern erzielen, doch einen Nachteil hat es doch wieder. Ein Anwalt arbeitet selten kostenlos und möchte natürlich für seine Tätigkeiten bezahlt werden. Diese Kosten muss man als Schuldner zusätzlich auch noch mit einkalkulieren und das Fehlen von Geld ist ja gerade das Thema.
Weg in das Insolvenzverfahren geht kaum eigenständig
Der Weg in die Privatinsolvenz ist nicht so einfach und für viele auch kaum erreichbar. Alleine kann man solch einen Antrag kaum stellen, damit dieser juristisch auch wirklich einwandfrei ist und vom zuständigen Amtsgericht genehmigt wird. Die vielen Schritte und Voraussetzungen sind einfach sehr komplex und somit braucht man einfach professionelle Hilfe, um hier zum Erfolg zu kommen. Theoretisch ist der Weg dorthin alleine natürlich möglich, aber kaum zu schaffen. Man kann hier auch alles alleine machen, sich mit den Gläubigern in Verbindung setzen und man kann auch den Sanierungsplan gerne alleine erstellen.
Erst wenn alle Versuche der außergerichtlichen Einigung gescheitert sein sollten, muss dies aber durch eine geeignete Stelle oder auch Person entsprechend bescheinigt werden. Hier kann man dann aber schnell scheitern, weil man doch etwas vergessen hat oder doch nicht alle Versuche zur Einigung unternommen wurden. So ist es doch ratsam, sich professionelle Hilfe ins Haus zu holen und sich bei dieser schwierigen Lage unterstützen zu lassen. Eine Privatinsolvenz sollte man immer vermeiden, da durch noch sehr viel mehr Problem als man ohnehin schon hat entstehen können.