Millionen von Menschen sind von Herpes betroffen. Treten im Mundbereich Spannungsgefühle oder ein unangenehmes Kribbeln auf, kündigt sich der nächste Herpesausbruch an. Neben der Behandlung mit antiviralen Medikamenten haben sich in der Praxis verschiedene Hausmittel bewährt. Diese Hausmittel erzielen häufig große Erfolge – auch im Zusammenspiel klassischen Lippenherpes-Medikamenten.
Haus- und Arzneimittel sollten bei ersten Anzeichen aufgetragen werden
Wer eine Herpeskur mit Arzneimitteln wie Herpotherm oder Wasserstoffperoxid um ein Hausmittel ergänzen möchte, schöpft aus einer großen Vielfalt an Möglichkeiten. Dennoch kann die Frage „Was hilft gegen Herpes?“ nicht eindeutig mit einer ausschließlichen Verwendung von Arznei- oder Hausmitteln beantwortet werden. Tatsache ist, dass die Wirksamkeit von Herpes-Hausmitteln noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt ist.
Dennoch enthalten Honig & Co. Wirkstoffe, die Erreger wie Herpesviren bekämpfen. Generell gilt die Faustregel, dass Haus- sowie Arzneimittel effektiver wirken, je früher die medizinischen Helfer angewendet werden. Ist der Herpes erst einmal ausgebrochen, bewirkt ein Hausmittel auch keine Wunder mehr.
Honig verschließt offene Stellen auf der Haut
Eines der bekanntesten Hausmittel gegen Herpes ist Honig. In diesem Nahrungsmittel sind antimikrobielle Stoffe enthalten, die eine Vermehrung von Viren und Bakterien deutlich reduzieren. Sobald erste Anzeichen eines Herpes-Ausbruchs erkennbar sind, soll Honig auf betroffene Körperstellen geschmiert werden. Weil die Substanz offene Stellen verschließt, wird eine äußerliche Verbreitung von Viren effektiv gedämmt. Als besonders wirkungsvoll erweist sich der hauptsächlich in Neuseeland aus den Blüten der Südseemyrte gewonnene Manuka-Honig. Dieses Mittel gegen Herpes ist in der Apotheke als Rezeptur erhältlich.
Da die Südseemyrte eng mit dem australischen Teebaum verwandt ist, verwundert eine ähnliche Wirkungsweise gegen Herpes von dessen Öl nur wenig. Die antimikrobielle Wirkung von Teebaumöl ist unumstritten. Weil die Haut dieses Öl besonders gut aufnimmt, wird eine Vermehrung von Herpesviren deutlich reduziert. Einige Patienten berichten davon, dass ein frühzeitiges Auftragen der Substanz einen Ausbruch von Herpes komplett verhindert. Allerdings sollte dieses Hausmittel ausdrücklich nur nach Rücksprache mit einem Apotheker verwendet werden.
Das Für und Wider der Verwendung von Zahnpasta
Als adäquate Alternativen zur Honig- oder Teebaumölbehandlung erweisen sich Zahnpasta oder Zink. Allerdings ist die Wirkungsweise von Zahnpasta umstritten. Obwohl einige Betroffene auf eine effiziente Wirkung von Zahnpasta schwören, stehen Kritiker deren Gebrauch im Kampf gegen Herpes mit gemischten Gefühlen gegenüber. Schließlich sind in den meisten Zahnpasten schnell reizbare Stoffe enthalten, die der betroffenen Haut zusätzlich schaden.
Obwohl Zink gegen eine Viruserkrankung nur wenig ausrichten kann, ist dessen antientzündliche Wirkung bei der Bekämpfung von Herpes hilfreich. Die Anwendung einer Zinksalbe verspricht gute Erfolge, weil diese Substanz die Haut austrocknet und nässenden Herpesbläschen entgegenwirkt. Mediziner betonen, dass Zink auch nur der Inhaltsstoff ist, der in einer Zahnpasta zur Verbesserung der Herpeserkrankung beiträgt. Weshalb also nicht gleich zur Zinkpaste greifen?
Das vermutlich effektivste Hausmittel: Zitronenmelisse
Zitronenmelisse ist eines der wenigen Hausmittel gegen Herpes, dessen Wirksamkeit tatsächlich wissenschaftlich erwiesen ist. In Zitronenmelisse sind einige Wirkstoffe enthalten, die Herpesviren daran hindern, in die Körperzellen vorzudringen. Einige Patienten berichten von einer Verbesserung der Herpeserkrankung, die wenige Stunden nach dem Auftragen mit Zitronenmelisse einsetzt. Cremes oder Salben mit einem Zitronenmelissenextrakt sind in Apotheken frei verkäuflich.
Andere von Herpes Betroffene schwören auf die Wirkungskraft von Knoblauch, schwarzem Tee, Aloe Vera oder Ingwer gegen Herpes. Weil einige dieser Substanzen bei falscher Anwendung schädlich sein können, ist eine vorherige Konsultation beim Apotheker oder Arzt empfehlenswert. Ein in ein Tuch gewickelter Eiswürfel erschwert eine Virenvermehrung in der Frühphase der Erkrankung. Dem desinfizierenden Effekt von Alkohol steht ein unangenehm brennendes Gefühl gegenüber.