Bereits zwölf Millionen Menschen in Deutschland sind allergisch gegen Pollen, Tendenz steigend. Vor allem die Zahl der Patienten, die auf Birken und Gräser reagieren, nimmt immer weiter zu, warnt der Ärzteverband deutscher Allergologen (AEDA). Viele Allergiker, die unter Heuschnupfen leiden, nehmen Medikamente ein, um die Symptome zu lindern. Die Ursache wird dadurch jedoch nicht behoben.
Heuschnupfensaison beginnt
„Die Hyposensibilisierung ist die einzige Behandlungsmethode, welche die überempfindliche Reaktion des Körpers normalisieren kann“, weiß Dermatologin Dr. Margareta Mayer-Gliga von IKK Med, dem medizinischen Beratungstelefon der IKK classic. Bei dieser Therapie wird das Immunsystem des Patienten umerzogen. Es „lernt“, dass der allergieauslösende Stoff nicht schädlich ist. In den meisten Fällen erfolgt die Immunisierung mit Hilfe von Injektionen.
Die Therapie dauert etwa drei Jahre, in denen die Konzentration des Allergieauslösers langsam gesteigert wird. In der ersten Phase injiziert der Mediziner das Allergen wöchentlich, später einmal pro Monat. Da es bei dieser Methode zu allergischen Reaktionen kommen kann, bleibt der Patient nach der Injektion zur Beobachtung rund 30 Minuten in der Arztpraxis. Möglich ist die Hyposensibilisierung auch in Form von Tropfen oder Tabletten. „Der Allergiker nimmt das Allergenextrakt täglich ein, ebenfalls über einen Zeitraum von drei Jahren“, so Fachärztin Dr. Mayer-Gliga.
Die Erfolgsaussichten der Behandlung sind gut. Bei 70 bis 80 Prozent der Patienten können die Beschwerden meist dauerhaft gelindert werden. In einigen Fällen verschwinden sie sogar völlig. Geeignet ist die Therapie für Erwachsene ohne schwere Begleiterkrankungen und für Kinder ab dem Schulalter. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
Vitalpilze: Ganzheitliche Hilfe gegen tränende Augen und eine laufende Nase
„Klimatische Veränderungen sind dafür verantwortlich, dass die Pollenflugzeit und damit auch die Heuschnupfensaison immer früher im Jahr beginnt und immer später endet“, erklärt Gesundheitsexpertin Beate Fuchs vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Bei der Gesellschaft für Vitalpilzkunde (GFV) beispielsweise suchen inzwischen fast rund ums Jahr Heuschnupfengeplagte Rat und Informationen. Nicht immer allerdings handelt es sich ausschließlich um eine Pollenallergie, die den Betroffenen zu schaffen macht. Bei Heuschnupfen sollte auch an eine Belastung durch Hausstaub und/oder Schimmelpilze gedacht werden – letztere kommen bevorzugt auch an feuchten Pflanzen vor.
Was Allergien besonders unangenehm macht, sind die oft unbefriedigenden Behandlungsmöglichkeiten. Die Schulmedizin konzentriert sich mit verschiedenen Verfahren auf die Linderung der Symptome. Manche Menschen vertragen die Medikamente, bei anderen stellen sich Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen ein. Dennoch kann der Allergiepatient einiges dafür tun, sein Befinden positiv zu beeinflussen. Auf die Fähigkeiten von Vitalpilzen, das Immunsystem zu modulieren und auf diese Weise überschießenden Allergiereaktionen entgegenzuwirken, weist die GFV hin – mehr Informationen dazu gibt es unter www.vitalpilze.de.
Mit pflanzlichen Heilmitteln die Beschwerden lindern
Steht bei Allergikern fest, welche Pollen die allergischen Symptome hervorrufen, hilft ein Blick in den Pollenflugkalender, zu finden beispielsweise unter www.allvent.de. Während Frühblüher wie Erle oder Hasel etwa von Januar bis April für Probleme sorgen, ist der Pollenflug von Birke, Esche, Buche und Eiche von März bis Mai besonders hoch. Eine deutliche Reduktion der Heuschnupfensymptome ohne Nebenwirkungen kann ein pflanzliches Heilmittel mit Extrakten aus der Tragantwurzel (Astragalus membranaceus) verschaffen.
Dr. med. Hartmut Dorstewitz, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren: „In Österreich ist dieses Heilmittel bereits seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz, in Deutschland seit 2012 unter dem Namen Allvent etabliert.“ Dank seiner Eigenschaften kann es die Empfindlichkeit gegenüber Pollen senken und die allergische Reaktion auf natürliche Weise unterbinden. Die Verwendung einer Nasendusche, der Einsatz von Pollenfiltern im Auto und vor den Fenstern sowie häufiges Waschen der Haare und Hände können zusätzlich lindern.
Schutz vor Pollen in den eigenen vier Wänden
Gegen eine Pollenbelastung in den eigenen vier Wänden gibt es heute auch moderne bauliche Möglichkeiten. Pollenschutzelemente etwa aus dem „Polltec“-Gewebe von Neher können auf Maß gefertigt und an Fenstern sowie Türen befestigt werden. Aufgrund der Beschichtung bewirkt das Gewebe, dass die Allergene buchstäblich hängen bleiben und nur pollenarme Frischluft ins Innere gelangt. Das neue Pollenschutzgewebe ist dabei sogar noch unauffälliger.
Angesichts durchschnittlicher Pollengrößen von 20 bis 80 Mikrometern – das entspricht 0,02 bis 0,08 Millimetern – müssen die Maschen besonders eng gewoben sein. Zugleich ist das Material so fein, dass genug Licht in den Raum fällt. Birken- und Gräserpollen werden Studien zufolge durch das Gewebe zu mehr als 99 Prozent und selbst die besonders kleinen Brennnessel- und die aggressiven Ambrosiapollen noch zu mehr als 90 Prozent zurückgehalten.