Irgendwann gibt der treue Drahtesel seinen Geist auf. Ein Ersatz muss ins Haus. Doch nicht immer muss es ein nagelneues Fahrrad sein. Im Internet, auf Flohmärkten oder in den Kleinanzeigen der örtlichen Zeitung sind oft gebrauchte Räder zu finden, die gute Qualität bieten und gleichzeitig den Geldbeutel schonen. Allerdings sollte man beim Kauf eines Second-Hand-Fahrrads gut hinschauen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) gibt wertvolle Tipps, worauf man als Käufer achten muss.
Second-Hand-Drahtesel – Wer gut prüft, spart Geld
Zunächst heißt es: alle Einzelteile genau prüfen. Wer dies nicht tut, wird nach dem Kauf unter Umständen mit Reparaturkosten konfrontiert, die den Geldbeutel so sehr wie der Kauf eines neuwertigen Rades belasten. Der erste Blick gilt dem Rahmen. Der sollte frei von Rissen und Roststellen sein. Der Zustand der Oberfläche zeigt, wie vorsichtig – oder nicht – der Vorbesitzer mit dem Fahrrad umging.
Doch nicht nur der Lack des Rahmens, auch seine komplette Passform muss geprüft werden. Dazu positioniert man sich direkt vor dem Rad, stellt den Lenker gerade und schaut, ob alle Linien gerade von vorne nach hinten verlaufen oder irgendwo ein Bogen zu sehen ist. Räder mit verbogenem Rahmen können nicht mehr in der Spur laufen. In solch einem Fall sollte man lieber woanders weitersuchen.
Die Kette sollte rostfrei sein und sich geschmeidig über die im Optimalfall schmutzfreien Ritzel bewegen. Dasselbe gilt für den Lenker. In seinem gesamten Lauf darf er nirgends ruckeln oder einrasten. Ebenso sollte das Steuerlager flüssig laufen. Die Bremsen sollten frei von Ritzen sein und gut sitzen. Bremsgriffe, die man bis zum Anschlag durchziehen muss, damit sie funktionieren, sind kein gutes Zeichen. Ihre Wirkung sollte schon deutlich vorher einsetzen. Lässt man den Griff wieder los, sollten die Räder unmittelbar wieder frei laufen.
Wie beim Kauf eines Autos ist auch bei der Anschaffung eines gebrauchten Fahrrads das Wichtigste: eine Probefahrt. So spürt man, ob das Rad fließend läuft und nicht irgendwo ruckelt und ob die Reifen in der Spur bleiben oder in eine Richtung ziehen. Auch in Sachen Preisgestaltung weiß der ADFC Bescheid: Beim Neukauf verringert sich der Wert eines Fahrrades um 20 Prozent. Zwei Jahre später liegt er bei 50 Prozent des Neuwerts. Dieser Wert wiederum halbiert sich danach alle vier Jahre.