Ob ein Umzug, der Erwerb eines Eigenheims oder schlicht Sparmaßnahmen: All das sind gute Gründe dafür, zu überprüfen, ob sich beim Stromverbrauch nicht sparen lässt. Unabhängig davon, wer Ihren Vormieter oder den Vorbesitzer der Wohnung oder des Hauses versorgt hat, dürfen Sie Ihren . Dabei sollte es nicht nur ums Geld beziehungsweise die billigsten Tarife gehen. Lohnt sich beispielsweise der Umstieg auf Öko-Strom? Und worauf sollten Verbraucher bei der Auswahl noch achten?
Für die Auswahl eines neuen Tarifes werden einige Daten benötigt
Der bisherige Verbrauch und die Anzahl der Bewohner im Haushalt, der aktuelle neue Wohnort und notfalls eine Schätzung des zu erwartenden Bedarfs erleichtern die Tarifwahl. Viele Versorger bieten übrigens gute Online-Beratung quasi rund um die Uhr an. Kunden können sich einloggen und vom Zählerstand über die Einzugsermächtigung bis zum Tarifwechsel alle wichtigen Daten online eingeben oder korrigieren. Das spart Zeit, Telefonate, lästige Termine und Papier.
Wer vom Vorbesitzer oder Vormieter einen Energie-Grundversorger übernimmt, verfügt automatisch über eine Vertragsnummer. Mit dieser lassen sich bisherige Verbrauchswerte und Vertragsbedingungen abfragen und vergleichen. Einige Unternehmen bieten obendrein Energie- und Verbrauchsberatung vor Ort an: Wer energetisch saniert oder neu gebaut hat, sollte sich solche Dienstleistungen nicht entgehen lassen.
Ökostrom oder nicht?
Über 700 Anbieter in Deutschland werben mit Öko-Strom. Öko-Strom bedeutet: Zur Stromgewinnung werden erneuerbare Energien genutzt. Die besten Anbieter investieren nachweislich in diese Art der Stromgewinnung. Viele Unternehmen halten auch weiterhin an der Zulieferung von konventionell erzeugtem Strom fest, anstatt sich für den Ausbau alternativer Quellen zu engagieren.
Das Internet bietet verschiedene Listen, Ökotest-Ergebnisse und Suchfunktionen. Danach kann der Verbraucher entscheiden, ob er einen der wenigen reinen Ökostrom-Anbieter wählt, oder einen der Versorger, die neben Strom aus erneuerbaren Energiequellen auch in Kohle- oder Atomstrom investiert. Die Mischform überwiegt noch immer.
Übrigens muss reiner Ökostrom nicht zwangsläufig mehr kosten als gemischter oder rein konventionell produzierter Strom. Im Gegenteil. Überraschenderweise ist der Ökostrom in einigen Fällen sogar um einiges günstiger und der Vergleich lohnt sich gleich zweifach. Das ökologische Gewissen ist beruhigt und es bleiben zum Jahresende einige Euro mehr im Geldbeutel.
Tarifbedingungen – klug auswählen
Achten Sie bei der Wahl des Stromanbieters auf die „Feinheiten“ im Vertrag. Dazu zählen beispielsweise die Regelungen zu Kündigungsfristen und Laufzeiten: Beide sollten möglichst kurz sein, um einen spontanen Wechsel zu günstigeren Tarifen zu erleichtern. Bei Boni und Preisgarantien unbedingt das Kleingedruckte im Vertrag lesen: Gelegentlich sind solche Vergünstigungen nämlich an unerfüllbare Bedingungen gekoppelt. Beim Preisvergleich sollten Sie immer darauf achten, dass Sie die tatsächlichen Tarife vor Augen haben, ohne jeden mitberechneten Bonus.
Ähnlich wie beim Telefon-Anbieter ändern sich viele Tarife mit dem zweiten Jahr der Laufzeit. Auch hier muss der Vertrag genau gelesen werden, das erspart unangenehme Überraschungen.
Nachtstrom – noch zeitgemäß?
Nachts wird weniger Strom verbraucht als am Tage, die Kraftwerke werden jedoch nicht einfach abgeschaltet. Daraus ergibt sich einen nächtliche Strom-Überproduktion. Auch wenn sich das Gefälle etwa seit den 1970er Jahren angeglichen hat, ist der „Niederstrom-Tarif“ im Gegensatz zum „Hochstrom“ tagsüber immer noch niedriger.
Ebenfalls veraltet ist ein System mit zwei Zählern – in älteren Wohnanlagen noch gang und gäbe. Wer umbaut oder den Tarif wechselt, dem wird nur noch ein Zähler eingebaut. Wegen der hohen Umbaukosten bei einem solchen Systemwechsel ist Nachstrom häufig trotz eines besseren Kilowatt-Preises unrentabel. Allenfalls die Betreiber von Solaranlagen könnten heute noch profitieren: Eventuelle Versorgungslücken über die eigene Anlage lassen sich nachts günstig schließen.
Wer mit Strom heizt, weiß es: Ältere Nachtspeicheröfen sind in der Regel teuer. Für gemütliche Wärme im Winter muss der Verbraucher dann tief in die Tasche greifen, Niederstromtarif hin oder her. Zudem lässt sich die Nachtspeicherheizung nur schwer bedarfsgerecht steuern. In derartig ausgestatteten Baulichkeiten lohnt es sich auf Dauer, nach Alternativen zu suchen.