Je nach Alter bzw. Baujahr des Hauses kann es durchaus sinnvoll sein, die Warmwasser-Versorgungsanlage zu erneuern. Allerdings sollte man sich im Vorfeld darüber einige Gedanken machen, damit die Modernisierung auch ein voller Erfolg wird. Hier sollten sich Bauherren Gedanken machen, wie viel Warmwasser in Litern eigentlich so pro Tag verbraucht bzw. benötigt wird. Auch die Anzahl an Wasserhähnen (Wasser-Zapfstellen) muss dabei beachtet werden. Nun steht wohl die wichtigste Detailfrage zur Modernisierung der Warmwasserversorgung an: Ist die Warmwasserversorgung zentral oder dezentral?
Wasserverbrauch realistisch einschätzen
Wie das warme Wasser erzeugt wird, hängt natürlich von der bereits installierten Anlage ab. Natürlich lässt sich auch hier mit viel Geld die komplette Anlage umbauen, was aber nicht wirklich zielführend und auch sinnvoll ist. Bevor die Modernisierung der Warmwasseraufbereitung begonnen wird, muss in jedem Fall der eigene Wasserverbrauch realistisch eingeschätzt werden. Je nach Anzahl der Personen und eigenen Gewohnheiten kann gerade hier der Wasserverbrauch total unterschiedlich ausfallen. So lässt sich der Wasserverbrauch durch spezielle Armaturen und Aufsätze drastisch senken. Der Wasserverbrauch kann natürlich auch steigen wenn es z.B. Familienzuwachs gibt.
Warmwasserversorgung zentral
Wer eine zentrale Warmwasserversorgung zu hause hat, wird immer zwei Wasserleitungsnetze vorfinden. Ein netz ist dabei für das Kaltwasser zuständig und das andere netz ist für das warme Wasser zuständig. Hierbei wird in einer zentralen Anlage das Wasser erwärmt und in einem separaten Wasserspeicher quasi zwischen geparkt. Die Energiekosten sind bei einer solch zentralen Anlage meist niedriger, da hier das Wasser und der Heizkreislauf gleichzeitig in einem Gerät erwärmt wird. Im vergleich zu einer dezentralen Anlage ist hier der Wirkungsgrad etwas geringer. Dies kommt dadurch, da durch die Speicherung von warmen Wasser es zu Verlusten kommen kann. Auch muss das warme Wasser hier erst von der zentralen Anlage über Leitungen zum Wasserhahn geführt werden und auch das kann zu Verlusten führen.
Um diese Verluste beim Transport von Warmwasser zu vermeiden, lässt sich bei der Dämmung vom Wasserspeicher und Rohrleitungen einiges optimieren. Auch alte Zirkulationspumpen sollten eventuell getauscht oder zumindest effektiv eingestellt werden. Experten raten in einem Einfamilienhaus sogar dazu, das Warmwasser-Zirkulationssystem komplett abzuschalten. Dies verbraucht zwar etwas mehr Wasser, aber insgesamt spart man sich durch die Energieeinsparung sehr viel Geld aufs Jahr betrachtet. Eine zentrale Anlage kann dabei mit Strom, Gas, Heizöl oder auch Holzpellets betrieben werden. Wenn schon eine Modernisierung ansteht, sollte man vielleicht auch über eine Wärmepumpe oder Solaranlage nachdenken, um die Energiekosten weiter zu senken. Dies ist gut für die Haushaltskasse und auch für unsere Umwelt.
Warmwasserversorgung dezentral
Bei einer dezentralen Anlage wird das Wasser erst an der Stelle erwärmt, wo es auch tatsächlich gebraucht wird. Dies wird durch den Einsatz von Durchlauferhitzern oder Kleinspeichern erreicht. Diese Geräte können dabei mit Strom oder Gas betrieben werden, je nach Modell. Für die meisten Verbraucher hat sich die Bezeichnung „Boiler“ eingebrannt. Bei einem Kleinspeicher kann es, wie bei einer zentralen Anlage, zu Speicherverlusten kommen. bei einem Durchlauferhitzer kann dies nicht passieren, da hier nur das Wasser erwärmt wird, welches auch tatsächlich verbraucht wird. Hier lässt sich die Wassertemperatur am besten auch direkt am gerät einstellen. Durchlauferhitzer für die Küche auf 45 Grad einstellen und im Bad für die Dusche reichen 38 Grad völlig aus. Einen neuen und effektiveren Durchlauferhitzer lässt sich durchaus ohne viel Aufwand installieren. hier muss allerdings beachtet werden, dass die Stromleitung entsprechend ausgelegt sein muss.
Wirklich nachhaltig ist eine dezentrale Anlage zur Warmwasserbereitung leider nicht. Der Strom zum betreiben muss erst hergestellt werden und nicht immer kommt dieser Strom aus nachhaltigen Energiequellen. Solange immer noch dreckiger Strom erzeugt wird, kann sich diese Situation nur sehr schwer ändern. Auch hier ist es deshalb ratsam, eine dezentrale Anlage für Warmwasser mit einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage zu kombinieren. Bei der Solarthermie wird das Wasser von der Sonne erwärmt und in einem Wasserspeicher gespeichert und der Durchlauferhitzer braucht das Wasser nur noch wenig erwärmen. Alleine diese Maßnahme senkt den Energieverbrauch enorm.
Trinkwarmwasserbereitung Effizienz
Es kann aber auch baulich erforderlich sein, eine zentrale und dezentrale Warmwasserbereitung zu kombinieren. Dies kann sich durchaus lohnen, wenn ein Wasserhahn sehr weit weg sein sollte von der zentralen Aufbereitung. In vielen Häusern wird dies oft im Gäste-WC genutzt. Hier braucht es nur eine Wasserleitung und das kalte Wasser wird dann direkt vor Ort auf Temperatur gebracht. Hier würde dann auch einfach ein sehr kleiner Durchlauferhitzer völlig ausreichen, da im Gäste-WC so viel warmes Wasser gar nicht gebraucht wird.