Werden die Tage zunehmend kürzer und lassen immer schwächere Sonnenstrahlen auch das Lächeln auf unseren Gesichtern verblassen, sind häufig Lustlosigkeit und Müdigkeit die Folge. Der Grund für diesen Zustand ist eine vermehrte Bildung des Hormons Melatonin, das den Anteil des „Glückshormons“ Serotonin im Körper senkt. Doch was tun, um den Gute-Laune-Pegel wieder zu erhöhen?! Die Lösung für dieses Problem ist sogenanntes Mood Food – das sind Nahrungsmittel, welche die körpereigene Produktion von Serotonin erhöhen und mit denen der Kummer einfach heruntergeschluckt wird.
Serotonin in exotischen Früchten
Beispielsweise ist es allgemein bekannt, dass exotische Früchte wie Ananas oder Bananen Serotonin enthalten. Allerdings ist dieser Zustand kein Garant für gute Laune. Werden Lebensmittel mit Serotonin als Nahrung aufgenommen, gelangen diese zwar in den Magen, verfehlen jedoch ihre Wirkung im Gehirn.
Um Glücksgefühle auszulösen, muss der Körper das Serotonin jedoch im Gehirn selbst bilden. Damit dieser Vorgang einsetzt, muss unbedingt der Baustoff Aminosäure Tryptophan vorhanden sein. Des Weiteren sind Kohlenhydrate notwendig, die dabei behilflich sind, das Tryptophan in Richtung Gehirn zu befördern.
Werden beide Nährstoffe mit der Nahrung aufgenommen, regen Kohlenhydrate die Ausschüttung von Insulin an, um eine Aufnahme von Aminosäuren durch die Muskeln zu begünstigen. Im Umkehrschluss verbleibt die Aminosäure Tryptophan im Blut, gelangt ins Gehirn und unterstützt somit die Bildung von Serotonin.
Schokolade erzeugt Glücksgefühle, aber nur für kurze Zeit
Schokolade ist eines der Lebensmittel, das zwar tatsächlich gute Laune erzeugt, das Stimmungshochs jedoch nach wenigen Augenblicken wieder abflauen lässt. Alternativ dazu erzielt eine heiße Schokolade mit einer Vanille-Note sowie dunklem Kakaopulver eine wesentlich bessere Wirkung.
Eine besondere Zugabe ist hierbei das in Milch enthaltene Vitamin D, das insbesondere zur Winterzeit enorm wichtig ist. Noch besser als dieses Schokoladengetränk eignen sich Vollkornprodukte, Reis oder Kartoffeln.
Weil diese Nahrungsmittel den Organismus mit komplexeren Kohlenhydraten versorgen und relativ langsam verdaut werden, ist die Insulinausschüttung bei diesen Lebensmitteln relativ konstant. Vor allem Eier, Fische, Käse, Quark, Sojabohnen oder Dinkel erweisen sich als echte Glücksbringer in Nahrungsform.
Arganöl: Zur Herbst- und Winterzeit eine Verwöhnkur für Haut und Haare
Wer nicht nur die Bildung von Vitamin D, sondern auch von Vitamin E anregen möchte, sollte regelmäßig Arganöl zu sich nehmen. Das „marokkanische Gold“ ist in der Naturkosmetik von hoher Bedeutung und wird zudem in der Gourmetküche angewendet.
Positive Effekte wie eine Abwehr freier Radikale sowie die Aufrechterhaltung der Vitalität von Haut und Haar werden mit Arganöl begünstigt. Das bedeutet, dass sich beispielsweise Neurodermitis oder Hautekzeme effektiver beruhigen lassen oder Haarausfall wirkungsvoll reduziert wird.
Weil viele Hauterkrankungen insbesondere zur kalten Jahreszeit besonders große Probleme bereiten, wird Arganöl einfach mit Fischspeisen, Pasta, frischen Salate oder Fleischdelikatessen vermengt.
Serotonin ist nicht alles
Weil Serotonin jedoch nicht der einzige Inhaltsstoff ist, der dem menschlichen Körper im Winter fehlt, sollte es ebenfalls auch nicht an diesen und weiteren Vitaminen mangeln. Bis zu zwei Portionen an Obst sowie drei Portionen an Gemüse sind zur kalten Jahreszeit wichtiger denn je. Müslis mit Haferflocken sowie Orangen oder Scharfmacher wie Peperoni oder Chili verleihen ebenfalls positive Energien und aktivieren die Endorphinausschüttung.
Um die Bildung von Vitamin D anzuregen, ist ausreichend Bewegung an der frischen Luft unerlässlich. Zudem betonen US-amerikanische Forscher, dass die Einnahme des persönlichen Lieblingsessens das Gefühl von Frust und Einsamkeit minimiert. Als Grund hierfür gelten insbesondere die positiven Erinnerungen, die Menschen mit ihren favorisierten Speisen verbinden.
Diese Speisen treffen mitten ins Herz
Weiterhin ist es bei der Aufnahme kulinarischer Stimmungsmacher entscheidend, ob die Nahrung warm oder kalt aufgenommen wird. Beispielsweise sollen Gewürze wie Muskat, Vanille oder Zimt die Stimmung spürbar verbessern.
Nicht wenige Ernährungswissenschaftler bestätigen die These, dass der Duft von Essen besonders tief ins Herz geht. Und genau deshalb sollen stimmungsaufhellende Nahrungsmittel nicht ihre Wirkung verfehlen.
Achtung! Nicht nur Lebensmittel verbreiten gute Laune!
Dennoch wäre es falsch, die eigenen Herbst- und Winterdepressionen einzig bei duftendem Weihnachtsgebäck oder deftigen Delikatessen zu bekämpfen. Wird der Magen zu oft mit schwerem Essen konfrontiert, ist der Organismus so oft mit der Verdauung beschäftigt, dass schnell ein Gefühl der Müdigkeit und Schlappheit entsteht.
Apfelsinen, Nüsse oder Mandeln lassen ebenfalls den Winter-Blues verschwinden und schlagen sich nicht allzu sehr auf den Hüften nieder. Resultiert die Konzentration auf die lukullischen Seelentröster in zuviel Kummerspeck, lässt der nächste Grund für Traurigkeit nicht lange auf sich warten.