Bis 2030 will die Europäische Union den Ausstoß von Treibhausgasen zum Vergleichsjahr 1990 um mehr als 40 Prozent reduzieren. Dabei soll der Anteil am Energiemix bei mindestens 27 Prozent liegen, die Energieeffizienz soll hingegen um 27 Prozent steigen. Umweltschützer halten diese Quoten jedoch für zu gering, denn so sei das angestrebte Ziel, die Erwärmung der Erde auf zwei Grad zu begrenzen, in weiter Ferne gerückt.
Deutschland zählt zu den Vorzeigeländern, doch auch hier hängt die Effizienz und die Nutzung der grünen Energiequellen stark vom Bundesland ab. Stellt sich die Frage: Wo lohnt sich welche erneuerbare Energie am meisten?
Welche Energieressource hat das größte Potenzial?
Das Potenzial von Solar-, Wasser- und Windenergie ist grundsätzlich von drei Faktoren abhängig:
- das theoretisch mögliche Potenzial
- das wirtschaftliche Potenzial
- das technische Potenzial
Theoretisch ist das Potenzial der erneuerbaren Energien unermesslich groß – das gilt ganz besonders für die Sonne. Ihre Energieleistung ist 2.850 Mal größer als der Energiebedarf der gesamten Welt. Im Vergleich dazu schafft Wasserkraft nur einmal die Befriedigung des weltweiten Bedarfs.
Wie die Zukunft genau aussieht, hängt auch stark von der Weiterentwicklung der Technik ab. Heute gibt es bereits Photovoltaikmodule mit einem Wirkungsgrad von 24 Prozent. Das bedeutet, dass sie es schaffen, 24 Prozent der Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Große chinesische und europäische Hersteller arbeiten derzeit daran, deren Wirkungsgrad noch weiter zu steigern. Den Weltrekord von 44,7 Prozent hält das Fraunhofer Institut für Solare Energie.
Erneuerbare Energien: Süden und Norden Deutschlands liegen vorne
Die Agentur für Erneuerbare Energien hat die deutschen Bundesländer nach ihren Erfolg in der Erzeugung von alternativer Energie untersucht, dabei schnitten drei Länder besonders gut ab.
Für den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen herrschen zwischen der Küste und dem Alpenrand völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen. Daher haben die Agentur für Erneuerbare Energien, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit eine Vergleichsstudie beauftragt. In die Studie wurden 60 Indikatoren mit einbezogen: von der Anzahl der Biogastankstellen, der Forschungsförderung bis hin zu Ökostromkunden und Elektroladestellen.
Das Ergebnis: Bayern ist Spitzenreiter bei der Nutzung regenerativer Energievorkommen dank des Ausbaus von Solar- und Biomasseenergie. Es folgen die Bundesländer Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg. Den letzten Platz nimmt Berlin ein, nach Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Der Grund für den letzten Platz: In Berlin gibt es nur relativ wenige zur Verfügung stehende Flächen für eine umfangreichere Nutzung regenerativer Energiequellen.
In Bayern ist der Ausbau am weitesten fortgeschritten, vor allem Solarenergie wird hier gewonnen. Das Gleiche gilt für Baden-Württemberg. Im Norden hingegen wird verstärkt Energie aus der Windkraft in großen Windparks gewonnen.
Fazit: Welche Energiegewinnung zum Einsatz kommt, hängt maßgeblich von den Rahmenbedingungen ab. Doch Verbraucher können selber etwas gegen die Erderwärmung unternehmen, indem sie ihren Stromverbrauch und auch ihre Heizkosten senken. Wie genau das funktioniert, können Sie hier nachlesen.