Es müsste schon mit dem Glück zugehen, wenn beim Verlegen der Wand- oder Bodenfliesen alle Fliesen exakt passen, ohne verschnitten zu werden. Rücken Hobby-Handwerker den Fliesen zuleibe, funktioniert das Vorhaben mit dem richtigen Werkzeug im Handumdrehen. Grundsätzlich weisen hochpreisige Schneidewerkzeuge auch eine bessere Schnittqualität auf. Doch auch das handwerkliche Geschick fließt in die Qualität geschnittener Fliesen ein.
Verschiedene Werkzeuge für unterschiedliche Bearbeitungswünsche
Die Wahl der Werkzeuge zum Verschneiden der Fliesen hängt vom Bauvorhaben sowie dem persönlichen Geldbeutel ab. Gängige Werkzeuge sind Glasschneider, elektrische Fliesenschneider, elektrische Fliesenfräsen oder Fliesenlochzangen. Weiterhin sind Fliesenhammer, Fliesenbrechzangen, Bohrmaschinen bzw. Winkelschleifer mit einer Trennscheibe sowie manuell bedienbare Fliesenschneider für eine Bearbeitung der Fliesen empfehlenswert. Weitere Informationen finden Sie auf Fliesenschneider Test, um sich über Vor- und Nachteile einzelner Apparate zu erkunden.
Glas- und Fliesenschneider funktionieren ähnlich
Um eine Fliese gerade zu schneiden, sind Glasschneider oder manuell zu betätigende Fliesenschneider hilfreiche Geräte. Während Glasschneider Griffe mit massiven Metallrädern oder einer Metallklinge darstellen, unterscheidet sich ein Fliesenschneider nur partiell in seinem Aufbau. Dreh- und Angelpunkt dieses Apparats ist ein zwischen einer oder zwei Führungsschienen verlaufendes Metallrädchen, das mithilfe eines Hebels auf die Fliese gepresst wird.
Eine Gemeinsamkeit beider Techniken zum Verschneiden besteht darin, dass die Fliesen lediglich auf der glasierten Seite angeritzt werden. Ist auf der Oberseite diese Sollbruchstelle entstanden, wird die komplette Fliese durch eine spezielle Konstruktion am Fliesenschneider oder einen Fliesenhammer gebrochen. Wichtig ist es, den richtigen Anpressdruck beim Anritzen der Fliese zu finden. Wird zu wenig Druck ausgeübt, ritzt die Glasierung der Fliese nicht ein. Ist der Druck zu stark, bricht die Fliese vermutlich komplett. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es sinnvoll, die gleiche Sollbruchlinie mehrmals hintereinander zu bearbeiten.
Saubere Schnitte mit einem elektrischen Fliesenschneider
Eine weitere Option zum Verschneiden einer Fliese ist der elektrische Fliesenschneider. Ein Vorteil größerer Ausführungen dieses Geräts besteht darin, dass auch große Fliesen sauber geschnitten werden, weil eine entsprechende Führung Bestandteil der Apparate ist. Zudem ist eine Bearbeitung von Fliesen mit einer Trennscheibe an der Bohrmaschine oder dem Winkelschleifer empfehlenswert. Allerdings wirbeln diese Geräte sehr viel Dreck auf und erfordern eine besonders ruhige Hand. Als nachteilig erweist sich bei dieser Variante, dass Kanten so gut wie nie richtig gerade geschnitten werden. Dennoch sind Winkelschleifer oder Bohrmaschinen gut geeignet, um kleine Ecken an Fliesen abzuschneiden.
Bei der Einarbeitung eines Lochs ist handwerkliches Geschick gefragt
Die Bearbeitung eines kreisrunden Durchbruchs oder das Bohren eines Loches in einer Fliese ist die Königsdisziplin bei diesen Verlegearbeiten. Für dieses handwerkliche Vorhaben sind Steinbohrer, Fliesenbrechzangen, Fliesenhammer oder Bohrmaschinen besonders gut geeignet. Im ersten Schritt ist es erforderlich, den Kreis anzuzeichnen, der mit einem Steinbohrer Loch für Loch „ausgestanzt“ wird.
Anschließend ist es nicht mehr schwer, mit einer Fliesenzange oder dem Fliesenhammer den Durchbruch entlang der Bohrungen zu erzeugen. Eine weitere Möglichkeit zur Bearbeitung des Durchbruchs bietet die Fliesenlochzange. In diesem Gerät wird die Fliese eingeklemmt, um anschließend an der gewünschten Stelle mit einem Fliesenhammer ein Loch herauszuschlagen. All diesen Werkzeugen zur Bearbeitung eines Lochs in einer Fliese stiehlt die Fliesenfräse jedoch die Show. Dieses Gerät ist bestens dafür geeignet, um exakte kreisrunde Durchbrüche vorzunehmen. Winkel oder Kanten in Wellenform gelingen mit diesem Werkzeug im Handumdrehen.