Frühlingskur für den Rasen

Bei der Frühjahrspflege für den Rasen kommt es auf die richtige Reihenfolge und das Timing an: Erst sollte das Grün gedüngt und ein- bis zweimal geschnitten werden, bevor bei milden Temperaturen der Arbeitsgang mit dem Vertikutierer folgt. - Foto: djd/Viking
Bei der Frühjahrspflege für den Rasen kommt es auf die richtige Reihenfolge und das Timing an: Erst sollte das Grün gedüngt und ein- bis zweimal geschnitten werden, bevor bei milden Temperaturen der Arbeitsgang mit dem Vertikutierer folgt. - Foto: djd/Viking

Rasen ist längst nicht gleich Rasen. Der Fachmann unterscheidet über 300 Gräsersorten, die in verschiedenen Kombinationen als Saatmischungen für den Garten verwendet werden. Allen Gräsern ist aber eines gemeinsam – die kalte Jahreszeit mögen sie ganz und gar nicht. Der Winter hinterlässt in vielen Gärten sichtbare Spuren, etwa als braune oder kahle Stellen im Rasen.

Soforthilfe und gezielte Frühlingskur

Wenn der Rasen im Winter unter der Schneelast gelitten hat, sollte man zunächst die Fläche mit einem Rechen oder Straßenbesen leicht bearbeiten und auf diese Weise auflockern, rät Viking Gartenexperte Christoph Völz. Danach kann der Gartenbesitzer mit der gründlichen Frühjahrskur aus Düngen, Schneiden und Vertikutieren beginnen – in dieser Reihenfolge:

„Viele vertikutieren zu früh im Jahr. Dabei ist zuerst eine gute Nährstoffversorgung wichtig. Mit einem stickstoffbetonten Rasendünger erhalten die Halme genug Kraft für ein sattes Grün. Sieben bis zehn Tage nach dem Düngen – bei Temperaturen von mindestens sieben Grad Celsius – kann der erste Schnitt des Jahres folgen. Dabei werden zugleich letztes Laub und Verunreinigungen von der Fläche entfernt“, erklärt Christoph Völz.

Vertikutieren – aber richtig

Unter Vertikutieren versteht man das senkrechte Schneiden oder Anritzen der Grasnarbe mit speziellen Geräten. Es fördert die Bildung neuer Triebe, entfernt Rasenfilz und macht die obere Bodenschicht wieder durchlässiger für Wasser und Nährstoffe, stellt aber auch eine Schwächung der Gräser dar. Daher hilft dieser Arbeitsschritt dem Rasen nur, wenn die Grundversorgung mit Nähstoffen und die Temperaturen passend sind. Idealerweise wurde das Grün also bereits zuvor gedüngt und ein- bis zweimal gemäht, bevor der Vertikutierer zum Einsatz kommt.

„Die Schnitttiefe sollte dabei so eingestellt sein, dass das Gras nur ‚abgekämmt‘ wird. Das entspricht ungefähr zwei bis drei Millimetern, die die Messer in den Boden eindringen. Ist der Vertikutierer zu tief eingestellt, schadet das dem Rasen mehr, als es ihm nützt. Wer etwa zwei Zentimeter tief vertikutiert, verletzt die Graswurzeln zu stark und schwächt den Rasen enorm. Beim Vertikutieren gilt: Weniger ist mehr“, erklärt Gartenexperte Völz.

Das herausgeschnittene Material lässt sich mit einem Rechen abkehren oder ganz bequem mit einem Rasenmäher mit Fangkorb einsammeln. Dafür stellt man die Schnitttiefe des Mähers auf höchste Stufe und saugt somit den Rasenfilz von der Oberfläche. Anschließend kann – sofern nötig – nachgesät werden. Ein guter Termin dafür ist der Mai mit seinen milden Temperaturen. Weitere Informationen und Tipps zur Frühjahrpflege für den Rasen gibt es zum Beispiel unter www.viking-garten.de.

Pflegetipps auf einen Blick

Ein gepflegter Rasen ist keine Zauberei – mit der richtigen Pflege kann sich jeder Hobbygärtner über ein sattes Grün freuen. Hier wichtige Tipps der Viking Gartenexperten zum Saisonstart:

  • Rasen nicht zu kurz schneiden, optimale Schnitthöhe beträgt 3,5 bis 4,5 Zentimeter
  • 10 bis 14 Tage vor dem Vertikutieren düngen
  • nicht zu früh vertikutieren, beste Zeit im April oder Mai, nach dem ersten, besser noch zweiten Mähen
  • nicht zu tief vertikutieren, das Gras nur „ankämmen“
  • Lücken durch eine Nachsaat schließen – aber erst ab mindestens fünf Grad
  • Rasenmäher mit Fangkorb ist nützlich beim Einsammeln des herausgelösten Rasenfilzes