Unsere Welt wird immer lauter, die Entstehung von Hörschäden ist eine Konsequenz daraus.
Was ist besonders gefährlich und welche Maßnahmen zur Vorbeugung gibt es?
Das Telefon klingelt, im Hintergrund läuft das Radio, Kollegen unterhalten sich und von draußen dringt Verkehrslärm herein – der ganz normale Wahnsinn in einem Büro, der sich auf diese Weise in ganz Deutschland Tag für Tag tausendfach abspielt.
Das Gehör nimmt all diese Geräusche wahr, doch irgendwann ist eine Grenze erreicht und es kommt zu Ausfallerscheinungen. Die sind in Deutschland keine Seltenheit! Knapp 15 Millionen Bundesbürger leiden unter Hörproblemen. Erschreckend dabei ist, dass nicht nur ältere Menschen nicht mehr richtig hören, sondern bereits jeder vierte Jugendliche unter Hörproblemen leidet.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass Hörschäden vorgebeugt werden kann.
Hörschäden können auf ganz unterschiedliche Weise entstehen. Die häufigste Ursache neben genetischer Veranlagung und Infektionskrankheiten ist Lärm. Meistens handelt es sich bei der durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit um einen schleichenden Prozess, bei dem die Zerstörung der Hörsinneszellen im Innenohr immer weiter voranschreitet.
Oft entstehen Hörschäden am Arbeitsplatz, entweder erreicht der Umgebungslärm dauerhaft einen hohen Pegel, der Schäden verursacht oder Vorschriften zum Arbeitsschutz wurden nicht korrekt eingehalten. Ab einer Lärmentwicklung von mehr als 80 Dezibel ist der Arbeitgeber nach der Lärmschutzverordnung, siehe hier, gesetzlich dazu verpflichtet Gehörschutz für seine Angestellten zur Verfügung zu stellen, die Arbeitnehmer müssen diese Maßnahmen zur Arbeitssicherheit allerdings auch einhalten. Bereitliegende Ohrstöpsel sollten bei der Arbeit unbedingt genutzt werden, hier gibt es einige Beispiele, damit das Gehör vor Schäden bewahrt wird und auch im Alter noch einwandfrei funktioniert.
Allerdings ist Lärm am Arbeitsplatz längst nicht die einzige Ursache für Hörschäden. Immer mehr Hörschäden entstehen in der Freizeit, durch laute Musik oder das Heimwerken mit lärmintensiven Maschinen. Selbst Menschen, die am Arbeitsplatz regelmäßig einen Gehörschutz tragen, verzichten in der Freizeit vielfach auf diesen wichtigen Schutz und nutzen Bohrmaschine und andere Geräte ohne sich entsprechend zu schützen. Als große Gefahrenquelle für das Gehör haben sich auch Kopfhörer erwiesen, wenn die Lautstärke der Musik sehr hoch eingestellt wird. Hier sind vor allem Eltern in der Pflicht, ihre Kinder auf diese Gefahr hinzuweisen oder Geräte zu kaufen, deren Lautstärke einen verträglichen Pegel nicht überschreitet.
Neben dem Tragen eines passenden Gehörschutzes in lärmintensiven Situationen können weitere Maßnahmen ergriffen werden, um Gehörschäden vorzubeugen und die Ohren zu schützen.
So empfiehlt es sich zum Beispiel nach großer Lärmbelastung bewusste Pausen für die Ohren einzulegen und für mehrere Tage ganz bewusste jeglichen Lärm zu meiden – weitere Informationen gibt es auch bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz.
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