Für viele Menschen ist der Frühling die Zeit für eine Generalreinigung: den Frühjahrsputz. Was für den Haushalt selbstverständlich ist, sollte auch für die Zähne gelten. Zu einer effektiven Zahnpflege und Mundhygiene gehören neben der Mundhygiene im heimischen Bad auch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen zur Vorbeugung von Karies und Parodontitis. Denn Hauptursache für diese Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparats sind bakterielle Zahnbeläge (Plaque). Allerdings nimmt nicht einmal jeder Fünfte diese professionelle Unterstützung in der empfohlenen Frequenz in Anspruch. Das ergab zumindest eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Ergo Direkt Versicherungen. Konkret lassen nur 19 Prozent der Befragten ihre Zähne zweimal jährlich von den Profis putzen, 31 Prozent immerhin einmal jährlich – aber die Hälfte selten oder gar nicht.
Zahnsubstanz und Zahnfleisch schonen
Eine gute Zahnbürste reinigt die Zähne und Zahnzwischenräume gleichermaßen und fördert die Durchblutung des Zahnfleisches. Der Kopf der Zahnbürste sollte eher klein und gut abgerundet sein, damit man beim Putzen leicht in alle Winkel und Ecken gelangt und beim Putzvorgang das empfindliche Zahnfleisch nicht verletzt wird. Ein häufiger Fehler bei der häuslichen Zahnpflege ist die Technik. Mund auf, Zahnbürste rein und wild drauflosschrubben mag zwar dynamisch sein, ist aber nicht wirklich effektiv. Mit der richtigen Technik werden die drei Minuten Zähneputzen sinnvoller und mit weit weniger Kraftaufwand genutzt. Um keine Stelle zu übersehen, ist eine gewisse Systematik sinnvoll: erst die Kauflächen, dann die Außen- und zum Schluss die Innenflächen. Dr. med. dent. Silke Liebrecht-Rüsing aus Köln: „Mit leicht rüttelnden Bewegungen im 45-Grad-Winkel zur Zahnachse werden die Beläge aus den Zahnfleischtaschen und Zahnzwischenräumen gelöst.“ Übermäßiger Druck sei bei der richtigen Technik nicht nötig. Zu festes Aufdrücken könne Verletzungen des Zahnfleisches verursachen und macht die Reinigung keineswegs wirkungsvoller.
Auch die Zungenpflege ist wichtig
Verstärkt rückt auch die Zunge als Träger von Bakterien in den Fokus. Hier kann sich ein regelrechter Belag bilden, der nicht nur den Zähnen schaden, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden beeinflussen und Mundgeruch auslösen kann. Spezielle Zungenbürsten und Zungenschaber gehen dem Belag an den Kragen und sorgen für frischen und gesunden Atem. Für die Zahnzwischenräume wiederum empfiehlt sich Zahnseide. Bei Zahnpasten hat man heute die Qual der Wahl. Dr. Silke Liebrecht-Rüsing rät zu fluoridhaltiger Zahnpasta, weil sie die Mineralisation und Säureresistenz der Zähne positiv beeinflusse. Zudem verringere sie die Plaquebildung und hemme den Stoffwechsel der Kariesbakterien.