Damit ein Verbraucher auch direkt sehen kann, dass es sich tatsächlich um Ökostrom handelt, gibt es einige Gütesiegel Ökostrom. Hier können sich also Ökostromanbieter zertifizieren lassen. Durch solch eine Zertifizierung soll bewiesen werden, um die angebotene Energie tatsächlich ökologisch erzeugt wurde. Für uns Verbraucher sind solche Ökostrom Gütesiegel daher sehr gut, damit auf dem ersten Blick der wirkliche Ökostrom auch erkannt werden kann. Da es mehrere Gütesiegel Ökostrom auf den deutschen Markt gibt, sind die Kriterien für die Zertifizierung je nach Gütesiegel unterschiedlich. Doch was sind die bekanntesten Gütesiegel Ökostrom in Deutschland?
Gütesiegel „Grüner Strom Label“
Der Grüner Strom Label e.V. gibt auch das gleichnamige Ökostrom Gütesiegel heraus. An diesem eingetragenen verein sind verschiedene Träger wie BUND und der NABU beteiligt und diese sind nicht nur in Deutschland für den Umweltschutz bekannt. Das „Grüner Strom Label“ wird an Stromanbieter und Stromtarife vergeben, wenn auch tatsächlich Ökostrom dem Verbraucher geliefert wird. Weiterhin wird durch dieses Ökostrom-Siegel sicher gestellt, dass etwas höhere Ökostrompreis für den Ausbau weiterer regenerativen Energiequellen verwendet wird.
- 100 % echter Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen
- Garantierte Investitionen in neue Anlagen und innovative Energieprojekte
- Empfohlen und getragen von führenden Umwelt- und Verbraucherverbänden
- Unabhängige Zertifizierung nach höchsten Umweltstandards
- Erstes Ökostromlabel in Deutschland seit 1998
Gütesiegel „Öko-Strom“
Ein weiteres Ökostrom Gütesiegel bietet die Landesgewerbeanstalt Bayern mit Sitz in Nürnberg an. Dieses Gütesiegel Ökostrom ist dabei in zwei Stufen erhältlich. Da gibt es das Gütesiegel „Öko-Strom (regenerativ)“ und hier kommt der Strom komplett aus regenerativen Energiequellen. beim Gütesiegel „Öko-Strom (effektiv)“ werden allerdings nur mindestens 25 Prozent der erzeugten Strommenge aus regenerativen Energiequellen gewonnen. Der Rest darf dann aus Kraft-Wärme-Kopplung mit fossilen Brennstoffen stammen. Aber auch hier wird ein Ausbau von regenerativen Stromquellen verlangt.
Gütesiegel „OK Power“
Der gemeinnützige verein EnergieVision e.V. vergibt das Gütesiegel Ökostrom „OK Power“. Auch hier sind einige bekannte Träger des Vereins vertreten wie z.B. WWF Deutschland, Öko-Institut e.V. oder auch die Verbraucherzentrale NRW. bei diesem Gütesiegel ist es möglich, dass der Strom komplett aus regenerativen Energiequellen stammt oder im Mix 50 zu 50 auch aus Kraft-Wärmekopplung stammen kann. Weiterhin wird hier auch der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen verlangt. leider sind hier Ausgleichssyteme wie RECS-Zertifikate zugelassen.
Gütesiegel „RECS“
RECS bedeutet „Renewable Energy Certificate System“. Dieses gütesiegel Ökostrom wird in mehreren Ländern vergeben und in Deutschland ist dafür RECS Deutschland e.V. zuständig. Hierbei können Stromerzeuger von Ökostrom ein RECS-Zertifikat an andere Energieerzeuger einfach verkaufen. Dadurch kann nun konventionell erzeugter Strom als Ökostrom dem Verbraucher verkauft werden und der ursprüngliche Stromerzeuger bietet quasi dann seinen eigentlichen Ökostrom als normalen Strom an. Dadurch kann deutscher konventionell erzeugter Strom als Ökostrom verkauft werden, obwohl ein Stromerzeuger in Norwegen diesen eigentlich aus Wasserkraft erzeugt. Das der Strom aus Wasserkraft in Norwegen dabei nie in Deutschland ankommt, sollte jedem Verbraucher klar sein.
Gütesiegel des TÜV
Auch die deutschen Technischen Überwachungsvereine haben natürlich auch eine eigene Richtlinie für Ökostrom entwickelt. Beim TÜV-Süd ist die Mindestanforderung 50 Prozent echter Ökostrom und 50 Prozent Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Es gibt hier allerdings auch eine noch höhere Anforderung für eine spezielle Zertifizierungen. Hier muss der Strom tatsächlich komplett, also zu 100 Prozent, aus regenerativen Stromquellen erzeugt werden. Hinzu kommt hier noch, dass 25 Prozent dieses Ökostromes aus neuen Anlagen stammen muss und diese dürfen nicht älter als drei Jahre alt sein. Preisaufschläge gegenüber dem privaten Verbraucher müssen auch wieder in erneuerbare Energiequellen investiert werden.