Mehr als 105 Millionen alte Handys liegen in den Schubladen der Deutschen – dies ergab eine am 22. Januar von der BITKOM veröffentlichte Umfrage. Damit stieg die Zahl der Althandys in den letzten 12 Monaten um beinahe ein Viertel an. Angesichts dieser Zahlen ruft die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) dazu auf, nicht genutzte Mobiltelefone zurückzugeben. Initiativen wie handysfuerdieumwelt.de von Telekom Deutschland und der Deutschen Umwelthilfe bieten allen Handybesitzern in Deutschland eine unkomplizierte und kostenlose Rückgabemöglichkeit für ihre ausgedienten Geräte.
„Ein Teil dieser ausrangierten Handys kann noch weiter verwendet werden und so die enorme Nachfrage nach neuen Geräten verringern“, erläutert der zuständige DUH-Bereichsleiter Michael Hadamczik. Deshalb sei eine Sammlung nach Gerätegruppen so wichtig. Nur ganze und funktionstüchtige Mobiltelefone kommen nach einer technischen Prüfung und der Löschung aller Benutzerdaten für die Weiterverwendung in Frage.
Aber auch im Sinne geschlossener Kreisläufe und Ressourcenschonung ist die Getrenntsammlung von Handys sinnvoll. „Die 105 Millionen Altgeräte in Deutschland enthalten zusammen 25 Tonnen Silber, 2,5 Tonnen Gold und fast eine Tonne Palladium – wertvolle und strategisch wichtige Metalle, die durch ein optimiertes Recycling zurückgewonnen werden können“, erläutert der zuständige DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Durch das Recycling könne der Bedarf an neu zu gewinnenden Rohstoffen deutlich verringert werden. „41 alte Handys enthalten ebenso viel Gold wie eine ganze Tonne Golderz. Dies verdeutlicht neben dem Umweltnutzen auch die ökonomische Relevanz des Handyrecyclings“, erklärt der Kreislauf-Experte.
Das Sammeln alter Mobiltelefone hilft auch der Natur- und Umweltschutzarbeit in Deutschland. Seit Beginn der gemeinsamen Handyrücknahme von Deutscher Umwelthilfe und Telekom Deutschland im Jahr 2003 konnten bisher mehr als 1,6 Millionen gebrauchte Handys weiterverwendet oder recycelt werden. Aus den Erlösen der Althandyrücknahme unterstützt die Telekom Deutschland Naturschutzprojekte der Deutschen Umwelthilfe. Die Projektnetzwerke „Lebendige Flüsse“ und „Lebendige Wälder“ profitieren ebenso davon wie mehr als 770 Kleinprojekte in Deutschland, die im Rahmen der Aktion „Fifty-Fifty“ gefördert werden.