Der Gingko-Baum ist etwas Besonderes. Er ist weder Farn noch Nadelbaum, sondern stellt vielmehr die Verbindung zwischen diesen beiden Pflanzenarten dar. Als Letzter seiner Gattung gilt die Pflanze außerdem entwicklungsgeschichtlich als Fossil. Mit seinen papyrusartigen Blättern ist der Baum hübsch anzusehen und auch die Frage „Ist Gingko gesund?“ kann mit einem JA beantwortet werden. In asiatischen Ländern – allen voran in China – wird Ginkgo schon lange als Heilpflanze eingesetzt. Übersetzt heißt der Gingko im Chinesischen Silberaprikose. Interessant für das Gesundheitswesen sind allerdings weniger die Früchte, sondern in erster Linie die Blätter. In einem Spezialverfahren kann die Pharmazie aus den Gingko-Blättern ein Extrakt gewinnen, das wertvolle Flavonoide und Terpenoide enthält. Diesen Stoffen wird eine besondere Wirkung auf den menschlichen Organismus nachgesagt. Sie fördern die Durchblutung; ohne dass sie die Blutgerinnung beeinträchtigen.
Ginkgo statt Gedächtnistraining: Unterstützung für das Gehirn
Laut der Klassifikation der World Health Organisation (WHO) gehören Produkte, die das Extrakt aus den Gingko-Blättern enthalten, zu der Gruppe der Antidementiva. Vor allem sein positiver Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns hat den Gingko im deutschen Gesundheitswesen berühmt gemacht. Das Gingko-Extrakt soll Altersdemenz vorbeugen und die Alzheimerkrankheit verlangsamen, wenn diese bereits ausgebrochen ist. Sobald Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen auftreten, wird die Einnahme von Gingko-Präparaten empfohlen. Bei vielen anderen Problemen, die auf mangelnde Durchblutung zurückzuführen sind, kann der Gingko ebenfalls förderlich wirken: Kreislaufbeschwerden, Ohrensausen, Tinnitus, Kopfschmerzen, Sehstörungen (Grüner Star) und Schwindel – die Liste der Anwendungsfälle ist lang. Zudem wird dem Gingko nachgesagt, dass er in der Lage ist, freie Radikale im Blut abzufangen und somit die Leistungsfähigkeit auf der Zellebene zu unterstützen. Denn wenn das Blut besser fließt, ist auch die Versorgung der Zellen besser.
Kontinuität bei der Einnahme ist wichtig
Je nach persönlicher Vorliebe ist die Einnahme in Form von Tabletten, Kapseln, Tropfen und Säften möglich. Wichtig ist, dass der Behandlungszeitraum acht Wochen nicht unterschreitet, denn wie alle pflanzlichen Gesundheitspräparate wirkt der Gingko sanft und erst nach langfristiger Einnahme. Da die Produkte keine Chemie enthalten, kann Gingko einen wertvollen Beitrag zur täglichen Gesundheitsvorsorge leisten. Um die therapeutische Wirksamkeit vollständig zu belegen, wären allerdings umfassende wissenschaftliche Untersuchungen nötig; dies ist leider noch nicht geschehen. Zudem sind die Themen Konzentrationsstörung und geistiger Abbau schwer in Studien zu überprüfen, da Beobachtungen erst ab circa zehn Jahren aussagekräftige Ergebnisse liefern würden.