Ein Staubsauger ist ein unverzichtbares Haushaltsgerät, das beim regelmäßigen Einsatz zuverlässig funktionieren muss. Steht der Kauf eines Neugerätes an, sollten wesentliche Faktoren in die Kaufentscheidung einbezogen werden. Nicht nur in Sachen Funktionalität und Leistung müssen die Geräteeigenschaften stimmen, auch Aspekte wie Energieverbrauch, Lärmentwicklung und Pflegeaufwand spielen eine Rolle.
Leistungsmerkmale – Vom Missverständnis der Wattbeschränkung
Aufgrund der alltäglichen Staubverschmutzung in Wohnräumen ist der Einsatz von Staubsaugern regelmäßig notwendig. Auf dem Verbraucherportal haushaltsgeraetetest.de, wo sich Leser in einer aktuellen Staubsauger Testübersicht einen Überblick über empfehlenswerte Geräte verschaffen können, wird erklärt: „In einem durchschnittlichen deutschen Haushalt fallen täglich rund 6 Milligramm Staub pro Quadratmeter an. Überraschenderweise ist der Mensch selbst dabei der größte Staubproduzent: über 80% der Staubteilchen in Wandnähe bestehen aus abgestorbenen Hautzellen, die sich dort durch die besondere Art der Luftzirkulation auf Möbeln, Regalen und Bilderrahmen niederlassen.“ Mit einem leistungsstarken Staubsauger lässt sich ein Großteil des Staubs aus der Wohnumgebung entfernen. Damit dies auch sinnvoll und für die Gesundheit unbedenklich geschieht, müssen gewisse Daten stimmen.
In diesem Zusammenhang ist zunächst der Wattanzahl Aufmerksamkeit zu schenken. Um Energiefresser langfristig vom Markt zu verbannen und die ambitionierten Klimaschutzziele im Rahmen der Ökodesign-Verordnung zu erreichen, hat die Europäische Union eine Richtlinie zur Wattbeschränkung von Staubsaugern verabschiedet. Seit September 2014 dürfen Sauggeräte nur noch über eine maximale Nennleistungsaufnahme von 1.600 Watt verfügen. Die nächste Drosselungsstufe auf 900 Watt folgt im September 2017. Geräte mit einer höheren Nennleistungsaufnahme dürfen anschließend nicht mehr verkauft werden.
Mit dieser Wattbegrenzung gingen schnell die ersten Kritiken einher. Die Befürchtung war groß, dass die Geräte mit weniger Watt gleichzeitig weniger saugstark sind. Die Frage ob weniger Watt gleich weniger Leistung bedeutet, kann jedoch klar verneint werden.
Die Saugleistung hängt neben der Wattanzahl von
- der Staubaufnahme-Fähigkeit
- Motoreffizienz
- Wirkleistung der Staubsaugerdüse
- Luftführung im Gerät
- und der Motorfilterung ab.
Ab September 2017 müssen Staubsauger nicht nur mit weniger Watt auskommen, sondern gleichzeitig festgelegte Werte bei der Saugkraft erreichen. Während diese auf Hartböden bei 98% liegen muss, wurde die Vorgabe bei weichen Untergründen wie Teppichböden auf 75 Prozent festgelegt. Damit soll gewährleistet werden, dass die Geräte effizienter arbeiten. Sie müssen mit einer geringeren Nennleistungsaufnahme das gleiche oder sogar ein besseres Saugergebnis erzielen. Es ist durchaus möglich, dass ein Gerät mit 2.000 Watt weniger gut saugt, als ein moderneres Gerät mit 1.000 Watt. Umso besser das Gesamtpaket aus Bauart, Motorisierung, Düsenkonzeption und Luftführung abgestimmt ist, desto effizienter der Staubsauger. Beim Kauf sollte die Saugleistung der Düse oberste Priorität haben. Neben der Umwelt profitiert der Geldbeutel von der reduzierten Wattanzahl, weil der Stromverbrauch der Geräte markant sinkt. Eine positivere Ökobilanz ist das Ergebnis.
Weniger Lärm!
Zum gleichen Zeitpunkt wie die Hersteller die Wattanzahl auf 900 Watt reduzieren müssen, ist eine Lärmgrenze von maximal 80 Dezibel einzuhalten. Dies ist angesichts der teilweise sehr lauten Altgeräte durchaus sinnvoll. Die Unterschiede zwischen 80 und 90 Dezibel sind nicht zu unterschätzen: zehn Dezibel weniger bedeuten eine Halbierung des Geräuschpegels!
Wichtige Hilfe: Das Energielabel
Eine große Hilfe beim Kauf eines Staubsaugers ist das herstellerunabhängige Energielabel. Es wurde im Rahmen der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung eingeführt. Seit September 2014 müssen alle Staubsauger damit ausgestattet sein. Der wichtigste Wert auf diesem Label ist die Energieeffizienzklasse. Die Geräte werden anhand ihrer Effizienz und ihres Energieverbrauchs den Klassen zwischen A und G zugeordnet. Während G ein besonders energieaufwändiges Gerät gekennzeichnet, deutet A auf sparsame Alternativen hin.
Weitere Daten auf dem Label:
- Lautstärke
- Staubemissionsklasse
- Jährlicher, durchschnittlicher Stromverbrauch
- Reinigungsleistung (Hartböden, Teppich)
Das Umweltbundesamt hat das Energielabel für Staubsauger online dargestellt. Die Grafik dazu haben wir an dieser Stelle integriert. Nicht nur im stationären Handel müssen Geräte mit dem Energielabel gekennzeichnet sein. Verkaufen Händler Staubsauger in Katalogen oder sonstigen Plattformen, wo der Verbraucher das Produkt nicht direkt begutachten kann, „haben die Lieferanten und Händler sicherzustellen, dass die Interessenten vor Vertragsschluss Kenntnis von den erforderlichen Angaben nach den Nummern 3, 6 und 7 der Anlage 1 oder den Verordnungen der Europäischen Union nach Anlage 2 erlangen“, so die Angabe des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz zur Verordnung der Kennzeichnung energieverbrauchsrelevanter Produkte. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bestätigt, gilt dies seit 2015 auch für Onlineshops. Wer den Staubsauger online kauft, sollte nach dem Energielabel Ausschau halten und einen Vergleich vornehmen. Das Magazin CHIP hat sich mit dem Energielabel für Staubsauger auseinandergesetzt und erklärt die Bestandteile im folgenden Video.
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Beutel – Ja oder Nein?
Das hängt vom Nutzer ab. Während Staubbeutel auf die Haushaltskasse schlagen, erschweren beutellose Staubsauger das Entleeren. Gerade Allergiker tun sich mit beutellosen Alternativen schwer, weil sie beim Säubern mit Schmutz in Verbindung kommen. Beim Kauf eines beutellosen Modells muss auf eine komfortable Leerung geachtet werden.
Filterung für frische Luft
Der effektivste Staubsauger hilft wenig, wenn dieser den eingesaugten Schmutz hinten wieder rausbläst. – Foto: pixabay.com/stevepbDer effektivste Staubsauger hilft wenig, wenn dieser den eingesaugten Schmutz hinten wieder rausbläst. Ein guter Filter ist wichtig, damit der Feinstaub im Gerät verbleibt und nicht wieder an die Raumluft abgegeben wird. Für Allergiker ist ein HEPA-Filter ideal. Die Abkürzung steht für hocheffiziente Partikel-Absorption. Einige der besten Filtersysteme fangen allergieauslösende Partikel fast vollständig auf. Alternativ werden Staubsauger mit Wasserfilter präsentiert. Durch die Verbindung mit Wasser, werden Staubpartikel nicht aufgewirbelt. Bei Haushalten mit Rauchern und Haustieren sind Aktivkohlefilter von Vorteil. Sie sorgen für eine saubere und geruchsfreie Wohnung.