Wer Kleidung für sich selbst, die Familie oder den Verkauf näht, macht sich von Massenware unabhängig. Du erschaffst Anziehsachen oder Accessoires, die anderen Menschen Nutzen bringen und diese glücklich machen. Außerdem fließt beim Nähen die Kreativität, die das Gefühl schenkt, einzigartig und wertvoll zu sein.
Du wünschst dir eine personalisierte Babydecke, ein Kleidungsstück in Über- oder Untergröße oder das Lieblingsstofftier, das sich im öffentlichen Handel nicht finden lässt? Mithilfe einer Nähmaschine und passendem Stoff zauberst du Kleidung, Dekoobjekte oder Spielzeug für die Kleinsten, indem du persönliche Vorstellungen umsetzt und eine Welt voller Unikate erschaffst.
Das richtige Schnittmuster finden
Schnittmuster kosten viel Geld und oft hast du ein Kleidungsstück im Kopf, das sich in dieser Ausführung nicht als Schnittmuster finden lässt. In diesem Fall solltest du deinen Kleiderschrank durchforsten und nach einer Bluse, einem Shirt oder einem Kleid in ähnlicher Ausführung suchen. Handelt es sich um ein Teil, das du kaum noch trägst, schneidest du es in seine Einzelteile und benutzt diese als Schnittmuster. Geht das nicht, überträgst du die Maße und Formen auf Papier und kannst diesen Schnitt verwenden.
Ganz einfach funktioniert es bei Baby- und Kinderkleidung. Für wenig Geld lassen sich einfache Jacken, Mützen oder Röckchen erstehen, die du auseinanderschneiden und als Vorlage nehmen kannst. In Secondhandläden wirst du kostengünstig fündig. Die hier angebotenen Sachen für Kinder sind meist billiger als ein passendes Schnittmuster aus Papier.
Nähen lernen, aber wie?
Mit etwas Geschick lernst du mithilfe von Videos im Internet alle Tricks und Kniffe, um Anziehsachen oder Accessoires selbst zu nähen. Bist du dir unsicher, wie man mit Jersey umgeht, wie die Fäden an einer Overlock korrekt eingefädelt werden oder welcher Stoff sich für einen Sommerrock eignet, hilft dir Fachwissen weiter.
Immer mehr Inhaberinnen von Stoffläden bieten Kurse und einzelne Unterrichtsstunden an, in denen alles Wissenswerte rund um das Nähen vermittelt wird. Als Anfängerin kannst du Grundkurse buchen, die dir den Aufbau und die Funktionsweise einer Nähmaschine erklären. Möchtest du einzelne Arbeitsschritte lernen, nutzt du spezielle Kurse oder meldest dich für Einzelunterricht an, sofern dieser angeboten wird. Folgende Arbeitsschritte werden typischerweise im Nähunterricht gelehrt:
- Wie wird elastischer Jersey genäht?
- Ausschnitte mit Schrägband einfassen
- Nähen nach Schnittmustern
- Formgebung durch Abnäher
- Quilten und Absteppen von Babydecken
Beim Nähen lassen sich viele Schritte intuitiv oder nach einer kurzen Erklärung erfassen. Manche Arbeitsschritte gelingen dir hingegen leichter, wenn du einem Profi über die Schulter sehen und sie unter Anleitung ausprobieren kannst.
Lieblingsstücke in allen Größen
Kinder wachsen schnell aus Anziehsachen heraus. Oft gibt es Tränen, wenn das Lieblingsshirt oder eine coole Leggings ausrangiert werden müssen. Nähst du die Sachen selbst, kaufst du Stoff auf Vorrat und stellst das gleiche Kleidungsstück erneut her, wenn der Nachwuchs aus der aktuellen Größe herausgewachsen ist. Das ist beim Kauf fertiger Kleidung nur möglich, wenn das entsprechende Modell dauerhaft im Angebot ist. Beim Schneidern eigener Kleidung musst du dagegen nicht auf ein Lieblingsteil verzichten.