Laminat richtig reinigen und pflegen

Die größte Schwachstelle heutiger Laminatböden sind die Fugen. - Foto: pixabay.com/DWilliams/CCO
Die größte Schwachstelle heutiger Laminatböden sind die Fugen. - Foto: pixabay.com/DWilliams/CCO

Laminat ist zu Recht ein beliebter Bodenbelag: Die schöne Optik zaubert eine natürliche Holz-Atmosphäre in die eigenen vier Wände, im Vergleich zu Parkett ist das Laminat aber zum einen deutlich günstiger, zum anderen aber auch robuster. In einem Haushalt mit kleinen Kindern hat Parkett nichts verloren; Laminat ist hingegen oft erste Wahl. Damit dies auch über viele Jahre so bleibt, sollten bei der Reinigung allerdings einige Dinge berücksichtigt werden.

Vor allem Klick-Laminat ist feuchtigkeitsempfindlich

Die größte Schwachstelle heutiger Laminatböden sind die Fugen. Vor einigen Jahren war es noch üblich, die Paneele zu verleimen. Dadurch war das Verlegen etwas schwieriger und zeitaufwändiger, allerdings konnte nicht so leicht Feuchtigkeit in die Zwischenräume eindringen. Heute handelt es sich meist um sogenanntes Klick-Laminat, bei dem Nut und Feder einfach ineinandergeschoben werden und einrasten. Gelangt nun Feuchtigkeit in die Fugen, quellen die Fasern auf. Beim Laminat reinigen und pflegen sollte also darauf geachtet werden, nur mit sehr wenig Wasser zu arbeiten.

Laminat besser saugen als kehren

Zunächst sollte das Laminat gesaugt oder gekehrt werden. Dabei ist der Staubsauger die erste Wahl, weil beim Fegen viel Staub aufgewirbelt und nicht restlos entfernt wird. Dadurch kann es dazu kommen, dass der Dreck auf dem Boden verbleibt – der dann bei der weiteren Reinigung wie Schleifpartikel wirkt und Kratzer hinterlässt. Danach sollte der Boden leicht feucht gereinigt werden.

Dem Wischwasser sollte dabei ein spezieller Laminatreiniger zugesetzt werden. Durch dieses Pflegeprodukt wird das Laminat streifenfrei gereinigt, gleichzeitig werden die Fugen versiegelt und vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Auch wenn eine solche Versiegelung zum Einsatz kommt, sollte der Boden nur nebelfeucht gewischt werden. Damit ist gemeint, dass der Boden nur so viel Feuchtigkeit abbekommen soll, wie dies bei Nebel der Fall wäre. Das Wischtuch darf also in keinem Fall triefnass sein. Weiterhin sollte kein herkömmlicher Wischmob, sondern nach Möglichkeit ein Mikrofaserwischer verwendet werden.

Diese Empfehlung hängt mit der Tatsache zusammen, dass Mikrofasertücher den Schmutz besonders sanft entfernen können, außerdem haften die Schmutzpartikel an der Oberfläche der Mikrofaser an. Anders als beim Einsatz eines herkömmlichen Wischers ist es somit nicht mehr notwendig, den Schmutz durch viel Wasser wegzuspülen. Danach sollte je nach Wetterlage und Luftfeuchtigkeit eine Trocknung des Bodens mit einem fusselfreien Tuch erfolgen. Bei Wärme dürfte dies meist kaum notwendig werden, weil der Boden nach dem Laminat reinigen schnell von selbst trocknet.

Keine aggressiven Reiniger verwenden

Das Laminat Pflegen ist im allgeneinen kaum notwendig: Anders als die Optik vermuten lässt, handelt es sich bei der Oberfläche eben nicht aus Holz, sondern Kunststoff in Holzoptik. Pflegeöle, wie sie für Parkett verwendet werden, sind deshalb kontraproduktiv: Das Fett kann in die Oberfläche nicht einziehen. Auch Scheuermittel dürfen ebenso wie scharfe Reiniger mit Chlor oder Spiritus keinesfalls Verwendung finden. Sie können den Kunststoff angreifen, der daraufhin leicht stumpf wird – der feine Glanz des Bodens ist dann möglicherweise dauerhaft dahin. Aufgrund der glatten Oberfläche kann Dreck kaum anhaften.

Sollte es doch einmal zu einer stärkeren Verschmutzung kommt, gibt es spezielle Laminatreiniger für unterschiedliche Verschmutzungsgrade. Auch einige Hausmittel können zum Laminat pflegen verwendet werden: Neutralseife, Haarshampoo, Essigessenz oder Weichspüler schädigen die Oberfläche nicht und reinigen sanft; im Unterschied zu Laminatreinigern fehlt allerdings die Schutzwirkung.

Dosierungsempfehlungen der Hersteller beachten

Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln, die ausdrücklich für die Laminatreinigung geeignet sind, sollte allerdings auf die richtige Dosierung geachtet werden. Auch wenn für einen handelsüblichen 10-Liter-Eimer nur zwei bis drei Verschlusskappen benötigt werden, ist es nicht ratsam mehr Reiniger hinzuzufügen. Ansonsten kann die Entstehung der Streifen begünstigt werden; der Boden wird außerdem schnell schmierig. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung und Hitze ist das feuchte Wischen nicht zu empfehlen, weil dann ebenfalls Wasserflecken und Streifen resultieren können.

Was sollte darüber hinaus noch beim Laminat Pflegen beachtet werden?

  • Sollte einmal die Entfernung eines Kaugummis notwendig werden, ist dafür ein Kunststoffspachtel empfehlenswert. Wärme, beispielsweise durch einen Föhn, kann ebenso helfen.
  • Prinzipiell ist das Laminat widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung, trotzdem können unschöne Kratzer entstehen. Aus diesem Grund sollten Filzgleiter unter Stühlen und Tischen angebracht werden. Um kleinere Kratzer auszubessern, kann Oliven- oder Baby-Öl verwendet werden.
  • Werden Flüssigkeiten verschüttet, müssen diese sofort mit einem trockenen Tuch aufgesaugt werden. Ansonsten kann das Laminat aufquellen.

Zu viel Wasser schadet

So zeigt sich am Ende: Ein intensives Laminat Pflegen ist kaum notwendig – zu den Vorzügen des Bodens zählt insbesondere die Tatsache, dass das Laminat sehr pflegeleicht ist. Wird ein geeigneter Reiniger verwendet, sollte vor allem auf die richtige Dosierung zum Laminat reinigen geachtet werden. Außerdem sollte nicht zu viel Wasser zum Einsatz kommen – dann behält der Boden lange seinen Glanz.