Für viele Menschen stellt sich irgendwann die Frage, sich dauerhaft an ein Mietobjekt zu binden oder ein Objekt zu kaufen. Doch die Entscheidung sollte gut durchdacht sein. Ob mieten oder kaufen – beide Optionen bergen eine Vielzahl an Vor- und Nachteilen.
Den Wunsch nach einem Eigenheim haben viele Deutsche
Eine Studie des Auftraggebers Allianz Deutschland AG durch das Marktforschungsinstitut Forsa hat ergeben, dass 81 Prozent aller Deutschen gern in einem Eigenheim leben würden. In den vergangenen Jahren waren die Vorzeichen in Anbetracht der niedrigen Zinsen für ein Kaufvorhaben gut. Aufgrund der steigenden Immobilienpreise platzt dieser Wunsch aktuell für viele Privatpersonen jedoch wie eine Seifenblase.
Individuelle Lebensumstände sind ausschlaggebend
Tatsächlich entscheiden die individuellen Lebensumstände deutlich darüber, ob es sinnvoll ist, eine Immobilie zu mieten oder zu kaufen. Denn ob in Dresden, Berlin oder kleineren Städten Deutschlands – auch Mieter genießen zahlreiche Vorteile. Mieter sind wesentlich flexibler und müssen an die Instandhaltung des Wohnobjektes keinen Gedanken verschwenden.
Sobald einzelne Bauelemente wie die Heizung oder Dächer Schwächen aufweisen, ist der finanzielle Einsatz der Vermieter gefragt. Liegt der Wunsch nach Unabhängigkeit im Naturell der Käufer oder müssen sie aus beruflichen Gründen häufiger den Wohnort wechseln, ist die Entscheidung für ein Mietobjekt vermutlich ebenfalls die bessere Wahl. Auch wenn entsprechende finanzielle Mittel für einen Immobilienkauf grundsätzlich vorhanden wären.
Mit einem Kauf verbundenen Nebenkosten sind nicht zu unterschätzen
Wer im Gegenzug einen sicheren Arbeitsplatz hat und mindestens zehn Jahre lang an einem Ort verweilen möchte, sollte ernsthaft über den Kauf einer Immobilie nachdenken. Allerdings sollten auch in dieser Situation bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, weil eine Immobilienfinanzierung bis zu 30 Prozent teurer ist als eine adäquate Miete. Finanzierungskosten wie Notargebühren und die Grunderwerbssteuer erhöhen den eigentlich Hauspreis noch einmal um zwölf Prozent.
Wird das Wohnobjekt wiederverkauft, geht dieser Betrag definitiv verloren. Zudem sollten Besitzer einer Immobilie einrechnen, dass die Nebenkosten einer gekauften Immobilie monatlich etwa 100 Euro teurer sind als bei einem Mietobjekt und ein Eigenkapital von 20 bis 35 Prozent des Kaufpreises vorhanden sein sollte.
Beim Hauskauf sind die Kosten berechenbarer
Viele Fakten wie die Sicherheit als Geldanlage oder die Berechenbarkeit der Kosten für eine Finanzierung sprechen für eine Kaufimmobilie. Die geringere Verantwortung für eine Instandhaltung des Objekts sowie die individuelle Unabhängigkeit versüßen allerdings die Entscheidung für eine Mietwohnung oder ein Miethaus. Letztendlich muss jeder selbst wissen, welche Vor- und Nachteile stärker ins Gewicht fallen. Denn mit Minuspunkten wie eingeschränkten Gestaltungsfreiheiten der Immobilie oder der Abhängigkeit steigender Mietkosten müssen Mieter leben können.
Ein Immobilienkauf ist keine Entscheidung fürs Leben
Diese Tendenzen sind eventuell auch Gründe dafür, weshalb sich ein Erwerb von Immobilien für immer mehr Personen rechnet. Schließlich ist es längst nicht mehr üblich, dass sich Käufer eines Hauses oder einer Wohnung für den Rest ihres Lebens an das Objekt binden müssen. Heute ist es üblich, dass Menschen ihre Häuser irgendwann verkaufen, falls sie im hohen Alter reisen möchten oder die Kinder ausgezogen sind.
Entscheidet beim Anmieten einer Wohnung oder des Hauses häufig der erste Eindruck über Gefallen oder Nichtgefallen eines Objektes, sind bei einem Kauf weitere Faktoren zu Rate zu ziehen. Wichtige Aspekte wie die energieeffiziente Bauweise oder Lage der Immobilien sind ausschlaggebend. Im Zweifelsfall sind Kaufinteressenten gut beraten, die Unterstützung eines Sachverständigen zu suchen.