Vom Dieselskandal bis zur Elektromobilität ist viel los im Automobilsektor. Allerdings verändert sich auch die Einstellung vieler Menschen gegenüber einem eigenen Fahrzeug. Fahren wollen oder müssen zwar nach wie vor viele Verbraucher – einen Wagen besitzen hingegen immer weniger.
Der Umwelt zuliebe
Ein mittlerweile großes Thema für Hersteller und Politik ist die Elektromobilität. Mit der Kaufprämie für Elektroautos und Hybridfahrzeuge versucht der Staat, den Absatz strombetriebener Fahrzeuge anzukurbeln – allerdings mit bisher mäßigem Erfolg. Schuld daran ist auch die schwache Ladestationen-Infrastruktur in Deutschland. Um dies zu ändern, wird Deutschland aber in den nächsten Jahren mehrere Hundert Millionen Euro in den weiteren Ausbau investieren. Wer so lang nicht warten will, hat bald eine Alternative: Ein bayrischer Hersteller (nein, nicht BMW und nicht Audi) entwickelt derzeit ein Elektroauto, dessen Karosserie mit Solarzellen besetzt ist – es ist quasi zugleich seine eigene Ladestation.
Der aufgrund der Manipulation von Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen in die Bredouille geratene VW-Konzern hat derweil das Fahren mit Erdgas als umweltfreundlichere Alternative zum Selbstzünder auserkoren. Erdgasantriebe belasten die Atmosphäre immerhin mit etwa einem Viertel weniger CO2 als klassische Verbrennungsmotoren. Ein Schritt in die richtige Richtung, der helfen soll, das angeschlagene Image aufzupolieren.
Fahren ohne eigenes Auto
Welche der Technologien sich langfristig durchsetzen wird, ist noch offen. Fakt ist aber: Autos sind und bleiben ein recht teurer Spaß. Neben den Anschaffungskosten werden laufende Kosten für Instandhaltung, Steuern und Versicherung fällig. Zwar kann man bei der Wahl der Autoversicherung durch Vergleichen einiges an Geld einsparen, trotzdem steht das eigene Auto für viele Verbraucher längst nicht mehr so weit oben auf der Liste der notwendigen Dinge wie einst. Für diejenigen, die trotzdem von Zeit zu Zeit einen Wagen benötigen, sind dafür Carsharing-Angebote wie car2go oder DriveNow aus dem Hause BMW wie gemacht. Dabei kann man über eine App freie Carsharing-Autos in der Nähe ausfindig machen, einsteigen, losfahren und an einem beliebigen Ort im Nutzungsgebiet wieder abstellen. Abgerechnet wird meist nach Nutzungsdauer oder gefahrenen Kilometern.
Das Ganze klappt in Metropolregionen recht gut, in der Provinz eher nicht – viele dieser Dienste sind bisher erst in wenigen ausgewählten Großstädten präsent. Warum, ist klar: Nur auf begrenztem Raum funktioniert das Konzept mit der bereitgestellten Anzahl an Fahrzeugen. Dürfte man die Autos an einem x-beliebigen Ort in der Bundesrepublik abstellen, würde es für andere Kunden schnell unmöglich, in ihrer unmittelbaren Nähe noch ein Fahrzeug zu finden. Carsharing-Dienste können also dann eine gute Alternative zum eigenen Auto sein, wenn man sich nicht täglich hinters Volant klemmen muss und am richtigen Ort wohnt.