Bei einem Erstbezug einer Wohnung muss meist erst mal frische Farbe an die Wand. In der Regel sollten die Räume so alle fünf Jahre neu gestrichen werden. Dies hängt natürlich auch von der Nutzung des Raumes an sich ab. Eine Küche sollte man vielleicht schon eher einmal neu streichen. Je nach Raum sollte man aber die passende Wandfarbe wählen. Wenn man Baumarkt oder Fachmarkt steht, wird man fast erschlagen durch die Auswahl an verschiedenen Wandfarben. Auch die Preisunterschiede sind hgier enorm zwischen den einzelnen Anbietern. Aber nicht immer ist der Preis oder der Hersteller Garant dafür, ob die gewählte Farbe auch eine gute Qualität besitzt. Doch kaum jemand weiß, was eine wirklich gute Farbe tatsächlich ausmacht und wann man eigentlich Latexfarbe einsetzen sollte. Gerade als Laie hat man aber kaum eine Übersicht über das komplette Angebot an Farben und weiß daher auch nicht, welche man nun für die eigenen Zwecke benutzen sollte.
Wände ganz einfach selber richtig streichen
Videoanleitung: Wände richtig streichen
Preis, Hersteller, Qualität
Nicht immer sagt der Preis oder auch die Marke tatsächlich etwas über die Qualität der richtigen Wandfarbe etwas aus. Gerade als Hobbyheimwerker sollte man daher genau die Angaben (auch das Kleingedruckte) auf der Verpackung genau lesen. Es sollte auf der Verpackung einer Wandfarbe immer die Inhaltsstoffe, die Reichweite und die Deckkraft stehen. Wenn eine dieser Angaben fehlen sollte und man keine Erfahrung mit genau dieser Wandfarbe vorweisen kann, sollte man diese nicht kaufen. Am Preis alleine erkennt man auch keine gute Wandfarbe. Eine teure Wandfarbe ist nicht automatisch besser, als eine günstigere Alternative. Jedoch ist das Angebot so groß, dass es gar nicht so leicht wird, die richtige Wandfarbe zu finden. Irgendwie sehen doch auf dem ersten Blick alle Farbeimer gleich aus und irgendwie sehen auch die farben der verschiedenen Hersteller alle gleich aus. Spätestens beim richtig Streichen einer Wand wird man aber sehr schnell den Unterschied kennenlernen. Denn eine Farbe für die Küche oder das Bad muss mit der dort entstehenden Feuchtigkeit auch entsprechend umgehen können. Als Erstes sollte man bei der Auswahl der richtigen Wandfarbe auf den „Blauen Engel““ achten. Dadurch wird gewährleistet, dass in der Farbe nur umweltfreundliche Inhaltsstoffe verwendet wurden. Daher bei der Auswahl immer darauf achten, dass keine lösemittelhaltigen Lacke enthalten sind. Man sollte gerade hier immer Farben auf Acrylbasis bevorzugen. Dadurch wird auch gewährleistet, dass der frische Farbgeruch schnell wieder weggeht.
Umweltzeichen „Blauer Engel“
Bei de“Blauer Engel“r Auswahl einer passenden Wandfarbe sollte man sich aber trotzdem nicht nur auf das Zeichen „Blauer Engel“ verlassen. Man sollte immer einen Blick auf die verwendeten Inhaltsstoffe machen und schauen, ob diese tatsächlich vollständig angegeben sind. Vor allem Allergiker oder auch Asthmatiker sollten hier sehr genau hinschauen und im Zweifel lieber einen Arzt um Hilfe bitten. Wer seine Wände von einem Fachmann streichen lässt, sollte diesen vor Beginn der Arbeiten über seine eigenen Unverträglichkeiten unbedingt aufklären. Die Stiftung Warentest hat daher im Frühjahr 2012 extra einen Test von 46 unterschiedlichen weißen Wandfarben durchgeführt. Bei diesem Test wurde festgestellt, dass der „Blaue Engel“ bei manchen Farben zu Unrecht aufgedruckt war. Trotzdem war keine Farbe im Test tatsächlich gesundheitsgefährdend.
Dispersionsfarben
Wer im Baumarkt einmal vor den Wandfarben stand, weiß, wie groß die Auswahl tatsächlich ist und diese kann einen schon mal erschlagen. Da gibt es so viele verschiedene Angebote und man weiß gar nicht, was man nun nehmen soll. Jede Wandfarbe ist am Anfang immer weiß. Erst durch den Zusatz von entsprechenden Farbpigmenten wird daraus etwas Farbiges. In Küchen wird meist aber Latexfarbe verwendet, weil diese sehr viel strapazierfähiger ist.
Latexfarben
In den heute erhältlichen Latexfarben ist eigentlich gar kein Kautschuk mehr enthalten und somit ist es genau genommen auch keine Latexfarbe mehr. Doch der Name Latexfarbe steht trotzdem noch immer drauf. Heute wird anstatt Kautschuk extra Kunstharz verwendet, um die Eigenschaften einer Latexfarbe zu schaffen. Solche Farben sind am besten im Bad, Küche oder auch als Außenanstrich besonders gut geeignet. Solche Latexfarben lassen Wasserdampf durch und können meist auch mit handelsüblichen Reinigungsmitteln abgewaschen werden.
Überstreichen von Latexfarbe
Latexfarbe ist auch sehr dünn und so bleib bei einem Wandanstrich auch die Struktur der Wand sehr gut erhalten. Leider kann man Latexfarbe aber nicht so einfach mit normaler Wandfarbe überstreichen. Daher sollte man vor einem Überstreichgen die Latexfarbe leicht anschleifen. Nur so kann die neue Farbe auch tatsächlich haften.
Naturfarben und Untergrund
Wer spezielle Naturfarben haben möchte, kann sich diese in jedem Baumarkt extra anrühren bzw. mischen lassen. Der eigenen Vorstellungskraft bei der Farbwahl sind daher kaum Grenzen gesetzt. Bei Naturfarben ist der Vorteil, dass diese nur natürliche Lösungsmittel enthalten. Zur Auswahl stehen daher meist Kalk-, Leim-, Harz- oder Kaseinfarben.
Kaseinfarben
Wandfarben auf Basis von Kasein bestehen meist aus Sojamilch. Wer Lehmwände hat, sollte diese Farben daher in die engere Auswahl ziehen. Die Farbe sollte man aber hier dem Untergrund anpassen. Wer einen Kalk-Zement-Putz haben sollte, muss auch für optimale Ergebnisse eine Kalkfarbe verwenden. Bei Raufasertapeten braucht man nicht so sehr auf die Wahl der Wandfarbe achten. Hier geht so ziemlich jede Farbe.
Harzfarben
In Harzfarben werden Naturharze wie Schellack oder Kolophonium als Bindemittel eingesetzt. Für die organischen Lösungsmittel verwendet man hier Zitrusschalenöle oder Balsamterpentinöl. Um die gewünschte Farbe zu erreichen wir hier meist auf Pflanzenextrakte zurück gegriffen. Harzfarben sind daher ehr geeignet für dauerhafte Anstriche und dies oft bei Holz oder auch Metall. Als Wandfarbe werden Harzfarben daher eher selten genutzt.
Leimfarben
Organische Lösungsmittel sind nicht in Leimfarben enthalten. Für Flächen im Freien können daher Leimfarben nicht eingesetzt werden. Denn die Farbe kann hier durch Regen einfach wieder abgewaschen werden. Auch bei Kalkfarben kann dies durchaus passieren. Daher Vedren Kalkfarben meist nur in Kellern oder Fluren Verwendung finden. Sogenannte Silikatfarben dagegen sind überaus strapazierfähig.
Deckkraft von Wandfarben
Für die meisten Räume in einer Wohnung sollte man zu Wandfarben mit einer Deckkraft der Klasse 2 greifen. Solche Farben sind sehr robust und auch scheuerfest. Durch solche Farben kann man auch mal flecken mit einem Schwamm abwischen, ohne dass dadurch etwas passiert. Hier ist bei der passenden Auswahl der Wandfarbe etwas Vorsicht gegeben. Nicht auf jeder Wandfarbe ist auch die Deckkraft in Klassen angegeben. Die Klassen richten sich dabei nach den Schulnoten. Klasse 1 ist also hier die beste Klasse und eine Klasse 6 Farbe hat die schlechteste Deckkraft.
Schimmel vorbeugen
Gerade im Bad oder auch der Küche kann Schimmel entstehen. Daher hier bei der Auswahl, der Richtgen Wandfarbe darauf achten. Dass diese Farbe entsprechende Stoffe zur Schimmelvermeidung enthalten. Wer aber Kalkfarbe verwenden sollte, kann sogar auf den Zusatz chemischer Mittel getrost verzichten. Solch ein Kalkanstrich ist sehr alkalisch und dies ist von Natur aus schon ein natürlicher Schutz gegen die Bildung von Schimmel.
Wandfarben und Kinderzimmer
In einem Kinderzimmer sollte die gewünschte Wandfarbe sehr gut Schweiß oder auch Speichel widerstehen können. Um solche Farben zu erkennen, ist oft auf der Verpackung ein grünes Logo mit Bauklötzen aufgedruckt. Weiterhin ist dazu der Zusatz „Norm DIN EN 71-3“ aufgedruckt. Man sollte aber gerade hier unbedingt darauf achten, dass flüchtige organische Stoffe möglichst sehr wenig enthalten sind.