Jeder muss die schwierige Phase des Erwachsenwerdens irgendwann einmal durchleben. Bei dem einem sind die „Symptome“, durch die sich die Pubertät äußert, sehr ausgeprägt, und bei anderen verläuft zur Freude der Eltern alles glimpflich ab. Doch in manchen Fällen ziehen sich die Jugendlichen in dieser Lebensphase auch sehr aus dem Familien- und Sozialleben zurück. Dann sollten Eltern versuchen, ihre Kinder zu unterstützen und dazu zu bringen, wieder mehr am Leben teilzuhaben.
Stück für Stück mehr Freiräume geben
Die Privatsphäre ist für viele Pubertierende ein sehr wichtiges Thema. Sie brauchen ihren Freiraum, in den keiner, auch nicht die Eltern oder jüngere Geschwister, eindringen dürfen. Diesen sollte man ihnen auch geben und gleichzeitig damit ein Stück weit mehr Verantwortung für das eigene Handeln übertragen.
Wenn Sich Ihr Kind sehr zurückzieht und viel Zeit allein verbringt, können Sie es vielleicht mit einer spannenden Reise wieder aus dem Zimmer locken. Bei den vielen Angeboten für Sprachreisen können Sie eine Reise wählen, bei dem nicht nur das Lernen, sondern auch der Spaß mit anderen Kindern im Vordergrund steht. Gleichzeitig schenken Sie Ihrem Kind eine Menge Vertrauen, indem Sie ihm eine alleinige Reise erlauben. Mit der professionellen Betreuung während der Reise können Sie dies aber auch vollkommen bedenkenlos tun. Gleichzeitig sind Sie sowohl während des Englischunterrichtes als auch bei den zahlreichen organisierten Freizeitveranstaltungen mit anderen Jugendlichen zusammen, die die gleichen Ängste und Probleme durchleben und mit denen sie sich austauschen können.
Familienregeln aufstellen
Kommt Ihr Kind dann etwas entspannter von der Reise zurück, sollten Sie die Zeit nutzen und feste Regeln innerhalb der Familie aufstellen, an die sich alle halten müssen. So kann man Diskussionen, ob dieses oder jenes denn jetzt nötig ist, aus dem Weg gehen. Legen Sie feste Familienzeiten fest, in denen man gemeinsam etwas unternimmt und auch das gemeinsame Essen sollten regelmäßig auf dem Programm stehen, um sich dabei mit allen Familienmitgliedern austauschen zu können. Hat man keine Lust, selbst etwas zur Unterhaltung beizutragen, reicht auch schon das Zuhören. Die Hauptsache ist, das nicht ständig nur jeder allein vor sich hin lebt.
Wichtig auch hierbei ist wieder, den Jugendlichen langsam aber sicher auch im Haushalt mehr Verantwortung durch kleine Aufgaben zu übertragen. Das zeigt Ihren Kindern auch einfach, dass Sie sie wie junge Erwachsene sehen und nicht mehr wie Kleinkinder.
Toleranz und Interesse zeigen
Viele Jugendliche in der Pubertät fühlen sich von Ihrer Umwelt missverstanden, auch wenn das manchmal nur auf einem persönlichen Empfinden beruht. Sie sollten auf jeden Fall Interesse an Ihrem Kind zeigen und auch, wenn dieses sich verschließt, den Kontakt nicht abbrechen lassen. Akzeptieren Sie es, dass Ihr Kind Zeit für sich braucht und nicht alles mit Ihnen teilen will, aber seien Sie da, wenn ein elterlichen Ratschlag gebraucht wird oder einfach mal jemand zuhören soll.
Jan Weiler beschreibt in seinem Buch „Das Pubertier“ auf durchaus treffende und lustige Weise, in welche fremden Wesen sich die eigenen Kinder mit dem Einsetzen der Pubertät verwandeln. Es geht auch darum, wie man die manchmal fiesen Sticheleien, einsilbigen Antworten und chaosartigen Zustände in den Zimmern der eigenen Pubertiere mit einem Schmunzeln hinnehmen kann, bis aus ihnen die vernünftigen, gutgeratenen Erwachsenen geworden sind, die man schon immer in ihnen gesehen hat.