Nur wenige Monate im Jahr dauert die Wintersportsaison an und treibt doch in kurzer Zeit die Verletzungsstatistik in die Höhe. Jeder vierte Sportunfall ereignet sich auf Skiern oder dem Snowboard, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ermittelt. Das Pistenvergnügen liegt damit auf dem zweiten Platz der unfallträchtigsten Sportarten – überboten nur vom Fußball, der für 40 Prozent der Sportverletzungen verantwortlich ist. Dabei lassen sich die Risiken durchaus reduzieren, mit der passenden Vorbereitung ebenso wie mit einer sicheren Ausstattung.
Richtiges Aufwärmen lernen
Rund 40.000 Bundesbürger verletzen sich jährlich auf der Piste. Nicht selten sind mangelnde Fitness und Sorglosigkeit mit im Spiel. Dabei ist ein gutes Training daheim der beste Schutz vor Verletzungen, etwa der Muskulatur. Besonders empfehlenswert ist eine Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining. Ein Tipp: Skifahrer und Snowboarder können oft in Sportvereinen und Fitnessstudios vor Ort spezielle Gymnastikkurse für Wintersportler besuchen. Dort lernt man auch, was zu einem guten Aufwärmen an der Piste dazugehört: Kniebeugen sind ebenso hilfreich wie leichte Dehnübungen.
Schwere Kost vor oder während der Abfahrt sollte man meiden. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – allerdings alkoholfrei. Laut GDV-Auswertungen ist die Unfallgefahr nachmittags auf der Piste besonders groß. „Müdigkeit und Überforderung führen zu nachlassender Konzentration, nicht selten ist auch Alkohol mit im Spiel“, berichtet GDV-Sprecherin Kathrin Jarosch. Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einem Unfall, sollte man die Unfallstelle sichern und die Piste möglichst schnell räumen. Wintersportler sollten stets an ihren Ausweis denken, denn bei einem Unfall müssen sich alle Beteiligten, auch Zeugen, ausweisen.
Vor finanziellen Folgen schützen
Damit die Verletzungen keine gravierenden finanziellen Folgen nach sich ziehen, empfiehlt die Expertin den Abschluss einer Unfallversicherung und – bei Skitouren außerhalb Deutschlands – einer Auslandsreisekrankenversicherung. „Eine private Unfallversicherung gilt weltweit und schützt bei nahezu allen Sportarten“, sagt Kathrin Jarosch. Je nach Vertrag übernimmt der Unfallversicherer unter anderem die Kosten für Bergung und Transport ins Krankenhaus und den Rücktransport nach Hause.
Sollten bleibende Schäden wie zum Beispiel eine Kniegelenkversteifung entstehen, ist man dann finanziell gut abgesichert. Für besonders schwere Verletzungen kann zusätzlich eine Unfallrente vereinbart werden. Und die Unfallversicherung zahlt grundsätzlich unabhängig davon, ob man selbst Schuld hat am Unfall oder nicht – es sei denn, Alkohol war im Spiel. Darüber hinaus bieten einige Versicherer auch Rehabilitationsleistungen an, um den verletzten Urlauber nach einem schweren Unfall so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bringen.
Neben der persönlichen Vorbereitung und dem Versicherungsschutz kommt es nicht zuletzt auf die Ausstattung an. „Wer auf Nummer sicher gehen möchte, lässt die Ausrüstung vor dem Urlaub im Fachhandel überprüfen. Dazu gehören auch die Skikleidung und der Helm“, so die Versicherungsexpertin weiter. Der Kopfschutz sollte gut sitzen und maximal fünf Jahre alt sein, da er sonst brüchig werden kann. Für Anfänger empfiehlt sich zudem ein Antirutschpad. Dieses wird zwischen den Bindungen festgeklebt und schafft einen rutschfreien Stand beim Liftfahren.