Wenn Sie noch über originale Holztüren in Haus oder Wohnung verfügen, können Sie sich glücklich schätzen und diese mit geringem Aufwand wie neu erstrahlen lassen. Oftmals sind dicke Lackschichten oder gar Nasen, abgeblätterte Farbe und sonstige Beschädigungen vorhanden und bedürfen einer Ausbesserung und Aufarbeitung der Tür. Für die Renovierung alter Holztüren benötigen Sie nicht unbedingt einen erfahrenen Handwerker, sondern können die Bearbeitung selbst vornehmen und damit Kosten sparen. Wichtig ist, dass Sie Schritt für Schritt vorgehen und der Vorbereitung große Bedeutung schenken.
Vorbereitung und Aufbereitung von Holztüren
Zuerst hängen Sie die Tür aus und legen diese auf zwei Holzböcke. Zur Entfernung der alten Lackschichten ist es ratsam, anstelle des geschlossenen Raumes einen Platz im Freien zu wählen und die Konzentration der giftigen Dämpfe zu vermeiden. Besteht diese Möglichkeit nicht, öffnen Sie die Fenster weit und arbeiten mit einer Atemschutzmaske. Zur Lackentfernung bietet sich ein spezieller Heißluftföhn, sowie eine Spachtel aus dem Baumarkt an. Bearbeiten Sie die Tür Schritt für Schritt und lassen die Heißluft nie zu lange auf eine Stelle auftreffen. Sollte nicht der gesamte Lack mit Heißluft entfernbar sein, nutzen Sie ein Mittel zum Abbeizen und pinseln die entsprechenden Stellen der Tür ein. Schon im Baumarkt entscheidet sich, wie lange das Mittel einwirken muss. In geschlossenen Räumen ist es ratsam, wenn Sie ein schnell wirkendes Abbeizmittel nutzen. Kaufen Sie ein wasserlösliches Produkt, dass Sie anschließend problemlos von der Türoberfläche abwaschen können.
Gerade Flächen per Schliff erzeugen
Ehe Sie über eine neue Lackierung nachdenken oder die abgebeizte Tür mit einem transparenten Lack oder einer Lasur behandeln, müssen Sie die Oberfläche beschleifen und für Glätte sorgen. Kleben Sie Scharniere und Co. ab und entscheiden sich beim Grobschliff für ein Schleifpapier mit 100er Körnung, für den anschließenden Feinschliff für ein Papier mit 180er bis 200er Körnung. Das elektrische Schleifgerät sollten Sie nur zum Einsatz bringen, wenn Sie im Umgang mit diesem Schleifer bereits Erfahrung haben. Sie können die Holztür problemlos mit einem Klotz und Schleifpapier bearbeiten und für eine gerade Oberfläche ohne Rillen und Dellen sorgen. Der unerfahrene Einsatz eines Elektroschleifers führt selten zum Erfolg, sondern in der Regel zu sichtbaren Rillen und Unebenheiten, die die Optik der Tür beeinträchtigen und auch in der weiteren Bearbeitung zu Problemen führen können. Ist die Tür vollständig glatt und von jeglichem alten Lack befreit, können Sie sich an die Lackierung oder Aufbringung der Lasur machen.
Holzoptik oder Farbe? Tipps und Tricks zur Gestaltung
Bei Lasuren bleibt die Maserung erhalten und die gesamte Oberfläche der Tür ist sichtbar. Wenn Sie die natürliche Holzoptik bevorzugen und die Tür nicht unter einer erneuten Lackschicht verbergen möchten, müssen Sie in der Vorbereitung besonders sauber arbeiten und beispielsweise darauf achten, dass Sie mit der Heißluft keine verkohlten Stellen erzeugen. Auch die Qualität des Holzes sollte Ihre Entscheidung zur Behandlung der Oberfläche beeinflussen. Gibt das Holz keine schöne Oberfläche her, sind Sie mit einer Lackierung bestens beraten und sollten zugunsten der Raumwirkung auf die Lasur verzichten. Sowohl beim Lasieren, wie auch beim Lackieren nutzen Sie keinesfalls einen Pinsel. Eine Schaumstoffrolle lässt die Farbe präzise auf dem Holz verstreichen und schließt Nasenbildung, sowie ungleiche Schichtendicke aus. Bei einer Lackierung nehmen Sie zuerst den Voranstrich und nach der Trocknung den zweiten Anstrich vor. Die fertig behandelte Tür muss so lange ohne Bewegung liegen bleiben, bis der Lack oder die Lasur vollständig getrocknet sind.