Stressfaktor Sex

Jeder fünfte Mann kommt zu früh

Die Lust ist da, die Erregungskurve steigt – und dann ist von einem Moment auf den anderen plötzlich alles vorbei: Bei Männern, die unter vorzeitigem Samenerguss leiden, endet der Liebesakt meist ebenso unerwartet wie abrupt. Der vorzeitige Samenerguss macht jedem fünften Mann beim Sex einen Strich durch die Rechnung, denn er ist dadurch nicht in der Lage, seine Partnerin fantasievoll und ausdauernd zu verwöhnen. Ob Best-Ager, Single oder Familienvater, Arbeiter oder Manager – das wissenschaftlich „Ejaculatio praecox“ genannte Problem kann das Liebesleben von Männern aller Bevölkerungs- und Altersgruppen beeinträchtigen. Es ist die häufigste sexuelle Funktionsstörung bei Männern unter 60 Jahren.

Im Durchschnitt dauert Geschlechtsverkehr etwa fünf Minuten

Was ist guter Sex? Die Medien machen es oft schwer, sich eine reale Vorstellung davon zu machen. Sie schaffen Idealbilder, die nicht nur den Leistungsdruck erhöhen. Sie machen es sowohl Männern, die noch auf der Suche sind als auch all jenen, die in festen Beziehungen leben, obendrein noch schwerer, ihre eigene sexuelle Leistungsfähigkeit rational zu beurteilen. Tatsächlich kommt „Er“ statistisch gesehen beim Beischlaf durchschnittlich nach etwa fünf Minuten. Beim vorzeitigen Samenerguss hingegen ist diese Zeit deutlich verkürzt – auf meist weniger als zwei Minuten. Auch ist es den Betroffenen oft nicht möglich, ihre Ejakulation ausreichend zu steuern und den Zeitpunkt hinauszuzögern. Beeinträchtigt dieser Kontrollverlust über den Samenerguss obendrein die sexuelle Lebensqualität beider Partner, steht die Diagnose „Ejaculatio praecox“ so gut wie fest.

Experten vermuten Störung im Serotoninhaushalt

Zwar sind die Ursachen des lebenslangen vorzeitigen Samenergusses bis heute nicht eindeutig geklärt. Aktuelle Forschungen lassen vermuten, dass insbesondere bei der lebenslangen Form des vorzeitigen Samenergusses, die seit den ersten sexuellen Kontakten besteht, eine teilweise erbliche Veranlagung von Bedeutung ist. Demnach soll eine partielle Fehlsteuerung, des an der sexuellen Erregung beteiligten Nervenbotenstoffs Serotonin, für die fehlende oder unzureichende Kontrolle über Orgasmus und Samenerguss verantwortlich sein. Das widerlegt die bisherige Annahme, dass der vorzeitige Samenerguss eine rein psychisch bedingte sexuelle Funktionsstörung ist. Auf der neuen Internetseite www.späterkommen.de finden interessierte Männer und Frauen weitere Informationen und Tipps zum Thema.

Ein Arztbesuch hilft weiter

Für betroffene Männer ist es wichtig, ihre Hemmschwelle zu überwinden und den Urologen oder Hausarzt zu konsultieren, um sich über Behandlungsmethoden zu informieren. Neben Methoden der Sexual- oder Paartherapie gibt es auch die Möglichkeit medikamentöser Therapieoptionen, die von einem Arzt verordnet werden können. Wichtig für einen Therapieerfolg bei vorzeitigem Samenerguss ist eine weiterführende Betreuung durch den behandelnden Arzt.

Vorzeitiger Samenerguss:

  • Ejaculatio praecox ist die häufigste sexuelle Funktionsstörung bei Männern unter 60 Jahren.
  • Jeder fünfte Mann ist von vorzeitigem Samenerguss betroffen.
  • Eine Fehlsteuerung des Nervenbotenstoffs Serotonin ist wahrscheinlich für die lebenslange Form der Ejaculatio praecox mitverantwortlich.
  • Nur etwa jeder zehnte Betroffene geht zum Arzt.
  • Interessierten stehen sexual- und paartherapeutische sowie medikamentöse Therapieoptionen zur Verfügung.

Weitere Informationen: www.späterkommen.de

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