„Superfood“! Dieser Begriff hat sich längst in den Köpfen gesundheitsbewusster Menschen manifestiert. Als „Superfood“ gelten überdurchschnittlich gesunde Lebensmittel wie Granatapfel oder Goji-Beeren. Und auch der Chia Samen soll diese Auflistung bereichern.
Salbeipflanzen mit Jahrtausende langer Geschichte
Chia Samen sind Salbeipflanzen, die vor rund 5.000 Jahren vermutlich schon von Mayas und Azteken verwendet wurden. In Europa fasste das Pseudogetreide erstmals im 15. Jahrhundert Fuß, doch dessen große Bedeutung wurde erst viel später erkannt. Erst in den letzten Jahren erlebte der Chia Samen in den USA seinen Durchbruch.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kontrollierte das „Superfood“ und legte fest, dass seit 2009 Backwaren mit einem Anteil von maximal fünf Prozent an Chia Samen in Europa zulässig sind. Weniger Jahre später erhöhte die Behörde den Anteil auf zehn Prozent. Weitere Zugeständnisse wie die Erlaubnis eines Imports der Samen als verpacktes Lebensmittel folgten. Übrigens empfehlen US-amerikanische Lebensmittelbehörden eine Einnahme von maximal 48 Gramm pro Tag.
Chia Pudding und andere Zubereitungsmöglichkeiten
Neben dem Chia Pudding haben sich Kreationen wie Chia Müslis, Chia Smoothies oder Chia Marmelade bewährt. In Teigwaren wie Pfannkuchen, Brot oder Crackern werden die Chia Samen ebenfalls gern serviert. Sind die Samen bereits aufgekeimt, können Chia Sprossen in Salaten vermischt werden – eine Kreation, die insbesondere bei Veganern großen Anklang findet. Da die Samen in Form eines Bindemittels tierische Zutaten ersetzen, erreichen die Samen als sättigendes Gel einen Ersatz für Eier. Weiterhin können Agar-Agar oder Gelatine mit dem Chia Samen ausgetauscht werden.
Einige Nahrungsmittel stellt der Chia Samen in den Schatten
Seiner Funktion als „Superfood“ wird der Samen aufgrund des hohen Gehaltes an Kalzium gerecht. Der Eisengehalt ist in dem Lebensmittel sogar noch höher als in Spinat. Große Anteile von Antioxidantien wie Phenolsäuren zeichnen den Chia Samen ebenfalls aus. Rund ein Drittel des Gewichts des Chia Samens basiert auf Ballaststoffen, die den Verdauungsprozess fördern und zu einem lang anhaltenden Sättigungsgefühl beitragen.
Allerdings existieren noch keine wissenschaftlichen Studien darüber, ob sich der Samen als Geheimwaffe gegen überschüssige Pfunde entpuppen könnte. Den Ruf des „Superfoods“ quittiert ebenfalls der hohe Proteingehalt von mehr als 16 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm. Mit diesem Anteil übertrifft der Chia Samen sogar Getreidesorten wie Weizen, obwohl bisher noch keine Unverträglichkeiten wie Nahrungsmittelallergien nachgewiesen wurden. Weitere Bestandteile wie die mehrfach ungesättigte Fettsäure alpha-Linolensäure unterstützen die Wichtigkeit des Chia Samens als „Superfood“.
Diese Säure begünstigt eine Bildung wichtiger Omega 3-Fettsäuren im Körper, die wiederum das Lipidprofil des menschlichen Blutes sowie eine Entzündungshemmung begünstigen. Fundierte Studien über Auswirkungen des Samens auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krebs oder Diabetes liegen noch nicht vor.
„Superfood“ – ja oder nein?
Gelten Chia Samen aufgrund ihrer Zusammensetzung nun als ultimatives „Superfood“? Nur in begrenztem Maße! Schließlich sind in Rapsöl, Nüssen oder Leinsamen ähnliche Fettzusammensetzungen vorhanden. Der Vorteil dieser Nahrungsmittel ist eindeutig der verhältnismäßig geringe Preis. Immerhin kostet ein Kilogramm der Chia Samen zum Teil über 40 Euro. Ein weiteres großes Manko ist der relativ hohe Kalorienanteil: In 100 Gramm der Samen sind etwa 486 Kilokalorien enthalten