Die Bezeichnung „Wasserpest“ umfasst eine sehr nützliche und insbesondere schöne Unterwasserpflanze mit festen und stabilen Blättern in gleichmäßigen Abständen in der Gruppierung um einen grünen Stängel aus dem Herkunftsland von Nordamerika. Die länglichen Blätter der Wasserpest haben eine Länge von ungefähr einem Zentimeter. Die biegsamen grünen Stängel können in stehenden Gewässern auch mehrere Meter groß werden.
Einführung in die botanische Thematik „Wasserpest (Elodea)“
Die Pflanzenarten der Wasserpest haben ein großes Spektrum der Farbenvielfalt von hell- bis dunkelgrünen sowie auch braunen Farbtönen. Die erste wesentliche Beachtung dieser Pflanzenart in Mitteleuropa war ungefähr 1860 aufgrund des schnellen Wachstums in Flüssen und Seen und der Beeinträchtigung der Schifffahrt und dem Fischfang. Vermutlich entstammt daher auch die ungewöhnliche Pflanzenbezeichnung. Die wesentliche Hauptverbreitung der Wasserpest basiert auch auf der vegetativen Art; und zwar so effektiv, dass sich diese Pflanzenart inzwischen schon vollkommen in Mitteleuropa ausgebreitet hat.
Insbesondere die Wasservögel sind diejenigen, die für die Verbreitung von der Wasserpest verantwortlich sind, da bereits selbst kleine Pflanzenteile, die sich in den Federn festsetzen, vollkommen ausreichen, um so neue Pflanzen der Wasserpest wachsen zu lassen. In zahlreichen Flüssen und Seen ist die Wasserpest oftmals die einzige Pflanzenart am Boden mit dem ökologischen Vorteil, dass der Sauerstoffgehalt deutlich höher ist als der Sauerstoffgehalt in Seen und Flüssen ohne die Wasserpest.
Darstellung der unterschiedlichen Pflanzenarten der Wasserpest (Elodea)
Nach der gegenwärtigen botanischen Forschung sind weltweit ungefähr ein Dutzend von Pflanzenarten der Wasserpest bekannt; und in Mitteleuropa existieren hauptsächlich drei verschieden Pflanzenarten der Wasserpest.
Darstellung der Kanadischen Wasserpest (Elodea canadensis)
Die Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis) stammt ursprünglich aus Kanada und ist die erste Art der Wasserpest, die in Mitteleuropa heimisch geworden ist. Insbesondere das botanische Charakteristikum der extrem guten Beständlichkeit von Kälte der Kanadischen Wasserpest begünstigte die starke Ausprägung in Mitteleuropa. Im Herbst verfärben sich die Blätter der Kanadischen Wasserpest zu einem braunen Farbton und beginnt nun mit der Überwinterung am Boden des Teiches. Im Frühjahr kommt die Kanadische Wasserpest zur Wasseroberfläche zurück und neue grüne Blätter treiben langsam aus.
Darstellung der Schmalblättrigen Wasserpest (Elodea nuttallii)
Die Blätter der Schmalblättrigen Wasserpest (Elodea nuttallii) sind schmal und insbesondere spiralförmig verdreht. Ansonsten ähneln sich die Schmalblättrige Wasserpest mit der Kanadischen Wasserpest in ihrem Aussehen und ihrer Form. Erst seit den 70ziger Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die Schmalblättrige Wasserpest in Mitteleuropa wirklich ausgebreitet, da diese Art der Wasserpest vor allem warme Temperaturen für ihre Entwicklung benötigt. Teilweise hat die Schmalblättrige Wasserpest bereits die Kanadische Wasserpest in Mitteleuropa verdrängt. Neben den notwendigen warmen Temperaturen ist ein anderer Faktor für die starke Ausbreitung vor allem die Sauberkeit von Flüssen und Seen in Mitteleuropa aufgrund der zahlreichen Kläranlagen und neuen Schutzvorrichtungen, da die Schmalblättrige Wasserpest auch mit weniger Nährstoffen auskommt als die Kanadische Wasserpest.
Darstellung der Argentinischen Wasserpest (Elodea callitrichoides)
Die Argentinische Wasserpest (Elodea callitrichoides) stammt aus Südamerika und gehört zu den zuletzt in Mitteleuropa beheimaten Pflanzenart der Wasserpest. Die Argentinische Wasserpest hat schlaff herabhängende Blätter, die sich vor allem im Wasserstrom hin und her bewegen. Die Argentinische Wasserpest ist – im Gegensatz zu der Schmalblättrigen und der Kanadischen Wasserpest – immergrün, und hat daher keine besondere Winterform. Dadurch hat die Argentinische Wasserpest auch in der Winterzeit stets einen ansehnlichen Anblick.
Wasserpest im Gartenteich
Die drei dargestellten Arten der Wasserpest sind hervorragend für einen Gartenteich geeignet; und sind insbesondere ein Blickfang für jeden Gartenteich aufgrund ihres prächtigen und farbenfrohen Blattwerks. Die Kanadische und die Schmalblättrige Wasserpest verwirklichen schnell eine ausgedehnte Unterwasserpflanzenwelt im Gegensatz zur Argentinischen Wasserpest. Die Kultivierung und insbesondere die Vermehrungsgeschwindigkeit der Wasserpest sind abhängig vom Nährstoffangebot sowie den Lichtverhältnissen. Ein wesentlicher Vorteil von Wasserpest ist die Umwandlung der Biomasse in wertvollen Sauerstoff für die restlichen Pflanzen und Tierwelt im Gartenteich.
Zusammen mit Wassergras sowie Quellmoos gehören die unterschiedlichen Arten der Wasserpest zu den effektivsten Produzenten von Sauerstoff im Gartenteich. Ferner gehört die Wasserpest auch zu den nährstoffreichen Pflanzen und wird daher von einigen Fischarten auch gerne verspeist. Eine starke Vermehrung der Wasserpest im Gartenteich stellt normalerweise kein wesentliches Problem dar, denn die nach oben wachsenden langen Stängel lassen sich leicht kürzen oder abmähen lassen. Die größte Gefahr besteht nur darin, dass andere Unterwasserpflanzen am Boden des Teiches vollkommen verdrängt werden.
Eine gute Möglichkeit der Reduzierung der Vermehrung besteht darin, die anderen Unterwasserpflanzen in Pflanzenkörbchen einzusetzen, die nach einiger Zeit aus dem Teich geholt werden, um so zu prüfen, ob die Wurzeln noch frei von der Wasserpest sind. Ansonsten besteht nämlich die wesentliche Gefahr, dass die Wasserpest aufgrund ihrer Wurzeln, das Wurzelwerk von anderen Unterwasserpflanzen schädigt. Auch die Überwinterung der Wasserpest ist normalerweise unkompliziert. Nur bei der Argentinischen Wasserpest muss darauf geachtet werden, dass die Pflanze sich tief genug am Boden des Teiches befindet, um so Frostschäden zu vermeiden.
Pflege der Wasserpest im Gartenteich
Die Ansiedlung von Wasserpest im Gartenteich bedarf nur ihr Hineinlegen in den Gartenteich. Die angeschnittene Pflanze wächst zunächst auch ohne jeglichen Bodenkontakt und die Triebe der Pflanzen werden nach einiger Zeit am Boden des Teiches wurzeln. Ein geeigneter Platz im Gartenteich sollte jedenfalls einen niedrigen Wasserstandpegel aufweisen, um so einer Erleichterung der Verwurzelung der Pflanze zu verwirklichen.
Zur weiteren Entwicklung der Wasserpest sind nur Nährstoffe des Gartenteiches und auch Sonnenlicht notwendig. Die Wasserpest gedeiht auch bei schlechten Lichtverhältnissen, so haben diese Pflanzen auch in trüben und verschmutzen Gewässern eine gute Entwicklung. Ein gutes Beispiel der hervorragenden Vermehrung der Wasserpest bei schlechten Lichtverhältnissen ist die extreme Verbreitung der Pflanze in Kanada, Norwegen und Schweden, deren Lichtverhältnisse oftmals viel schlechter als in Deutschland sind.
Vor- / Nachteile der Wasserpest im Gartenteich
Die Pflanze Wasserpest ist aufgrund ihrer Beschaffenheit und ihrem starken Wachstum ein natürlicher Gegner der Algen im Gartenteich. Insbesondere die Kanadische Wasserpest ist hervorragend geeignet gegen sämtliche Arten von Algen. Zudem versorgt das sehr dichte Blattwerk der Wasserpest den gesamten Gartenteich während der hellen Jahreszeit auch mit ausreichend Sauerstoff. Leider sind die Kanadischen und die Schmalblättrige Wasserpest nicht wintergrün und können daher nicht wesentlich zur Sauerstoffversorgung im Winter beitragen. Im Herbst sterben auch oftmals sämtliche Blätter ab, weil die Pflanze ihre gesamten Nährstoffe für die Winterknospe benötigt. Die abgestorbenen Blätter belasten das Wasser des Teiches zusätzlich mit Giftstoffen, daher sollten im Herbst sämtliche Blätter abgefischt werden.