Die meisten Menschen möchten die Umwelt schonen und Wasser sowie Energie sparen. Das ist wirklich ein guter Zug. Auch die Hersteller von Waschmaschinen kommen diesem Bedürfnis ihrer Kunden nach und haben darüber hinaus entsprechende EU-Standards mit ihren modernen Produkten zu erfüllen. In der Folge wurden die Waschmaschinen mit verschiedenen Sparprogrammen ausgestattet, bei denen der Versuch gemacht wird, die Wäsche bei möglichst niedriger Wassertemperatur sauber zu kriegen. Das gelingt nicht immer wirklich befriedigend und den Preis dafür zahlt nur zu oft die Waschmaschine selbst, indem sie schon nach einigen Waschgängen anfängt, nach Moder oder Schwefelwasserstoff zu riechen. Dies ist spätestens der Zeitpunkt, wenn eine Waschmaschine dringend gereinigt werden sollte.
Keime überleben und vermehren sich bei niedriger Waschtemperatur
Der gesamte Innenraum der Waschmaschine wird mit der Zeit durch einen übel riechenden „Biofilm“ ausgekleidet, wenn ausschließlich bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird. Schon die Verwendung von Universal- oder Vollwaschmitteln kann auf der Basis der darin enthaltenen Bleichmittel dazu beitragen, diese Art der Ablagerungen zu zerstören.
Dem Geruch entgegen wirken stets Waschgänge bei höheren Temperaturen, möglichst auch mal 60 Grad Celsius, weil erst bei dieser Temperatur Keime, die bekanntlich aus Eiweiß (Protein) bestehen, zerstört werden können. Mindestens einmal im Monat sollte ein solcher heißer Waschgang erfolgen.
Unbedingt den Türgummi häufig reinigen
Allein die wiederholte Reinigung des Bullaugengummis vermindert die Gerüche deutlich, denn in der Gummifalte verbleiben nach jeder Wäsche Rückstände und Feuchtigkeit, die einen guten Nährboden für Keime und Bakterien darstellen. Wer die Gummifalte ein kleines Stück zurückschiebt, wird einen etwas schmierigen Belag bemerken, der wirklich einfach mit einem Lappen ausgewischt werden kann.
Was auf jeden Fall immer eine effektive und zugleich sehr einfache Maßnahme ist, ist das Offenlassen der Waschmaschinentür nach dem Waschgang. Auf diese Weise entweicht mit der Zeit die Restfeuchte aus dem Innenraum der Waschmaschine, was den Keimen den Nährboden entzieht. Das Gleiche gilt auch für das Waschmittel-Schubfach, das offen besser austrocknen kann.
Das Flusensieb nicht vergessen
Das Flusensieb befindet sich meistens im Sockelbereich hinter einer kleinen Verblendung. Seine Aufgabe ist es, alle losen Textilfasern aufzufangen, die sich von der Kleidung beim Waschen abgelöst haben. Das feuchte verfusselte Flusensieb neigt sehr zur Schimmelbildung, der ebenfalls einen modrigen Geruch verströmt, der dann in der Wäsche hängen bleibt.
Reinigung der Waschmittelschublade
Pilze und Bakterien bevölkern mit der Zeit auch die Einspülkammer, die deshalb ebenfalls regelmäßig gereinigt werden sollte. Um dazu das ganze Fach herausziehen zu können, ist meistens eine Verriegelung an der Seite zu lösen. Bei vielen Waschmaschinen ist die Fachverriegelung deutlich als Druckpunkt gekennzeichnet. Wer damit Schwierigkeiten hat, findet mit Sicherheit in der Bedienungsanleitung den hilfreichen Hinweis auf die Fachentriegelung. Die Reinigung des Fachs erfolgt dann unter fließendem Wasser. In hartnäckigen Fällen können die Verkrustungen zunächst eine Weile eingeweicht werden, um sie danach mit einer alten Zahnbürste abzurubbeln. Viele solcher Fächer können auch einfach im Geschirrspüler mitgereinigt werden.
Keine Waschmaschine kann auf die regelmäßige Entkalkung verzichten
Bakterien und Keime siedeln sich gern auf Kalkablagerungen an. Schon deshalb sollte jede Waschmaschine regelmäßig entkalkt werden. Der Handel stellt extra dafür Kalklöser (Säuren) zur Verfügung. Abgesehen von der Beseitigung unangenehmer Gerüche kann durch häufiges Entkalken Geld gespart werden, denn eine verkalkte Waschmaschine dreht schwerer, heizt schlechter und benötigt daher deutlich mehr elektrische Energie. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat berechnet, dass fünf Millimeter starke Kalkablagerungen auf Heizstäben bereits einen um 30 Prozent höheren Energieverbrauch zur Folge haben. Und die Wäsche leidet auch: Bunte Stoffe verlieren noch schneller ihre Farben, weiße Textilien kriegen den berühmten Grauschleier.
Last, not least: ein eher technischer Hinweis
Falls all diese Reinigungsmaßnahmen hinsichtlich des Geruchs nichts bewirken, könnte als Ursache eine defekte Ablaufpumpe oder Schlauchschelle infrage kommen. Es genügt meistens schon ein kleines Leck im Inneren der Maschine, damit sich eine beständige Pfütze bildet, die mit der Zeit stark riecht. Die dann erforderliche Reparatur ist aber in der Regel nicht sehr aufwendig und daher auch nicht so teuer, vorausgesetzt, der Techniker findet sofort den Fehler, was leider eher selten der Fall ist. Weitere Tipps zum Thema Waschmaschine reinigen finden Sie hier.