Grundsätzlich sind Bildungsangebote für junge Menschen und die Möglichkeiten der Finanzierung in Deutschland vielfältig. Allerdings gilt das oft nur für Menschen, die sich noch auf dem ersten oder zweiten Bildungsweg befinden. Gerade junge Menschen, die sich sehr früh entschieden haben, Vollzeit zu arbeiten, noch wenig verdienen und sich nun weiterbilden möchten, stehen vor finanziellen Problemen, wenn sie sich auf eigene Initiative fortbilden möchten. Die klassische Bildungsfinanzierung vom Staat wie etwa das BAFÖG scheidet in solchen Fällen aus. Um die entstandene Lücke in der Bildungsfinanzierung zu schließen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMFE) im Jahre 2008 die sogenannte „Bildungsprämie“ ins Leben gerufen. Außerdem wird das Programm aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds kofinanziert.
Voraussetzungen für eine Bildungsprämie
Die Bildungsprämie ist für Erwerbstätige konzipiert, die im Durschnitt mindestens 15 Wochenstunden arbeiten und über ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von maximal 20.000 Euro verfügen (nachzuweisen durch einen aktuellen Einkommenssteuerbescheid). Bei gemeinsam Veranlagten erhöht sich der maximal zulässige Betrag auf jährlich 40.000 Euro. Kinderfreibeträge mindern das Einkommen entsprechend.
Möglichkeiten einer Bildungsprämie
Die Bildungsprämie wird in einer Beratungsstelle des BMFE beantragt. Hier wird auch überprüft, ob der Antragsteller alle Voraussetzungen für die Ausstellung der Bildungsprämie erfüllt. Sobald ein Nachweis erbracht ist, kann eine Bildungsprämie bis maximal 500 Euro gezahlt werden. Die Gesamtkosten für die finanzierte Weiterbildungsmaßnahme werden dann jeweils zur Hälfte durch die Bildungsprämie gedeckt, die andere Hälfte trägt der Antragsteller selbst.
Es ist möglich, die Bildungsprämie für eine breite Palette von Angeboten einzulösen: Vom Sprachkurs an einer privaten oder öffentlichen Einrichtung bis hin zu einem Lehrgang einer Frisör-Schule. Genaue Informationen finden sich auf der Webseite des BMFE und der Einrichtungen, die eine Bildungsprämie akzeptieren. Auch geben die Beratungsstellen gezielte Informationen zu lokalen und regionalen Angeboten.
Weitere Informationen
Informationen zur Bildungsprämie auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Informationen zur Bildungsprämie bei einer privaten Einrichtungen auf der Webseite der Sprachschule München Aktiv
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