Plagt die Mieze das Bauchweh oder hat sich Bello beim Gassigehen eine Schramme zugezogen, müssen Haustierbesitzer nicht unbedingt gleich einen teuren Besuch beim Tierarzt unternehmen. Bei kleineren Beschwerden können auch gut sortierte Apotheken oftmals Hilfe für Hund, Katze, Kaninchen und Meerschweinchen bieten. Jana Schubert beispielsweise, die als pharmazeutisch-technische Assistentin in einer von gut 1.200 Linda Apotheken arbeitet, kennt sich aus. Sie erhält häufig Anfragen von ihren Kunden. Am häufigsten gehe es dabei um einen Parasitenbefall bei Hunden und Katzen, vor allem durch Flöhe, Zecken und Haarlinge.
Schädlinge konsequent bekämpfen
Gegen diese Schädlinge solle man laut Jana Schubert auf jeden Fall konsequent vorgehen, da sie häufig Krankheiten übertragen könnten. So würden Zecken nicht selten mit Gehirnhautentzündung oder Borreliose infizieren, Flöhe schlimmstenfalls sogar mit dem gefährlichen Fuchsbandwurm. Diese Erreger könnten auch auf den Menschen übertragen werden, weshalb eine sofortige Behandlung gegen Parasiten beispielsweise mittels Tabletten, Lösungen oder Halsbändern notwendig sei. Weitere Informationen gibt die Fachfrau in einem Interview auf www.myinfo.de/parasitenbefall.
Manche Probleme treten jahreszeitlich auf
Viele Beschwerden der Tiere sind Jana Schubert zufolge auch jahreszeitlich bedingt. So haben Zecken von April bis Mai Hochsaison – weshalb in dieser Zeit ein Halsband sinnvoll sei, das vor allen drei Zeckenarten schütze. Im Herbst kommt es zudem oft zu Herbstgrasmilbenbefall. Hierfür empfiehlt die Expertin einfaches Kieselerdepulver. Und hat der Hund im Winter vom Streusalz offene Pfoten, rät sie zu Vaseline. Am besten trage man diese auf, wenn das Tier ganz tief schläft, damit es die Salbe nicht gleich wieder ableckt und sich die Wirkung über einen längeren Zeitraum entfalten kann.
Auch gegen Wunden und Kratzer, die sich vor allem Pferde, Katzen und Hunde draußen zuziehen können, gebe es einen einfachen, aber wirkungsvollen Tipp: Dreiprozentiges Wasserstoffperoxid aus der Apotheke mit einer Pipette unverdünnt auftragen. Das desinfiziere, wirke zusammenziehend und fördere die Bildung von Grind. Dabei entstehe im Gegensatz zur Salbe kein Fremdkörpergefühl auf der Haut und das Tier würde nicht permanent zum Lecken gereizt.
SOS-Maßnahme gegen Durchfall
Für Mensch und Tier gleichermaßen unangenehm ist es, wenn die Vierbeiner unter Durchfall leiden. Als effektive SOS-Maßnahme eignen sich hier Schubert zufolge normale Kohletabletten, die der Tierbesitzer mörsert und dann ins Nassfutter mischt. So kann manchmal auch mit „Menschenmedizin“ den Tieren geholfen werden. Neben Medikamenten findet man in vielen Apotheken übrigens auch noch weitere Produkte zur Gesundhaltung von Hund, Katze und Co. wie beispielsweise Hygieneartikel, Zahnpflegeprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel. Gerade letztere seien zum Beispiel nach einer Wurmkur ratsam, so Jana Schubert. Dafür gebe es auch einige Präparate auf Pflanzenbasis.