Das Fällen eines Baumes ist auf den ersten Blick keine komplizierte Sache. Eine Kerbe hier, eine Kerbe dort und schon kippt der Baum fast von allein um. Was in der Theorie zunächst noch simpel klingt, geht in der Realität jedoch häufig schief. Nicht selten kommt es dabei zu gravierenden Sachschäden, da der Baum letztlich nicht in die gewünschte Fallrichtung kippt. Dabei reichen ein wenig Fachwissen und ein bis zwei Geräte aus, um jeden Baum zu fällen und ihn exakt in die präferierte Richtung umstürzen zu lassen.
Bäume mithilfe von speziellen Geräten sicher fällen
Wer beim Fällen eines Baumes auf Nummer sich gehen will, der sollte dabei auf spezielle Geräte zurückgreifen. Der Einsatz eines Fällhebers eignet sich vor allem dann, wenn es keinen Spielraum gibt und der Baum in jedem Fall in eine ganz bestimme Richtung fallen soll oder muss. Dies ist in erster Linie dann erforderlich, wenn sich Gebäude oder weitere Bäume in unmittelbarer Nähe befinden.
Fällheber arbeiten in erster Linie auf Basis der Hebelwirkung. Um diese zu ermöglichen, sollte zunächst ein Sägeschnitt gemacht werden, der in etwa die Hälfte, maximal jedoch zwei Drittel des Stammdurchmessers ausmacht. Ihm gegenüber wird die sogenannte Fallkerbe eingeschlagen oder gesägt. Diese sollte in exakt die Richtung zeigen, in die der Baum später fallen soll. Sobald beide Kerben angelegt wurden, wird der Baum nun mithilfe des Fällhebers in die gewünschte Fallrichtung gebracht.
Kleinere Bäume lassen sich hingegen mühelos mit einem sogenannten Fällkeil bearbeiten. Dieser sollte jedoch nur bei Bäumen zum Einsatz kommen, deren Durchmesser weniger als 35 cm beträgt. Bei dickeren und somit schwereren Bäumen kann sonst die gewünschte Hebelwirkung nicht gewährleistet werden.
Welche Aspekte sollten darüber hinaus beachtet werden?
Eine häufige Fehlerquelle beim Baumfällen sind defekte oder veraltete Geräte. Bevor es an die Arbeit geht, sollte immer sichergestellt werden, dass alle Geräte in einwandfreiem Zustand sind. Besonders Fällheber- sowie Keile sind regelmäßig zu überprüfen. Verbogene oder angebrochene Geräte sollten dringend durch neuwertige Modelle ersetzt werden. Kommt es im Verlauf der Hebelung zu einem Bruch des Hebers, kann dies im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Baum in eine völlig falsche Richtung kippt und Sachschäden oder gar Personenschäden die Folge sind.
Des Weiteren sollte der Baum zunächst gründliche überprüft werden, bevor überhaupt Hand daran angelegt wird. Dabei gilt es darauf zu achten, ob sich am Baum eventuell tote Äste befinden, die während des Fällens herabstürzen könnten und ob es ein Ungleichgewicht in Bezug auf die Anzahl der Äste gibt. Ist dieses vorhanden, so sollte die Fallrichtung erneut berechnet und gegebenenfalls korrigiert werden. Auch die Fallbahn sollte möglichst so gewählt werden, dass der Baum keine weiteren Bäume unerwünscht mitreißt.