Ein wichtiger Bestandteil des Mietverhältnisses ist die Mietkaution. Die Kaution in Höhe von zwei oder drei Monatsmieten wird dem Vermieter in der Regel als eine Barkaution hinterlegt. Bei einer hohen Monatsmiete sind dadurch schnell mehrere Tausend Euro fällig. Für mehr finanziellen Spielraum sorgen sogenannte Mietkautionsversicherungen. Wie aber funktioniert eine Mietkautionsversicherung und was ist zu beachten?
Eine hohe Kaltmiete bedeutet gleichzeitig eine sehr hohe Kaution
Wer einen Umzug plant oder von zu Hause ausziehen möchte, muss sich nicht nur neue Möbel und Einrichtungsgegenstände anschaffen. Neue Einrichtungen sind sehr teuer und verursachen erhebliche Kosten. Zusätzlich werden für die Wohnung eine Haftpflicht- und eine Hausratsversicherung benötigt.
Eine Mietkaution für die Mietwohnung verursacht zusätzliche Kosten. Wer privat mietet, muss seinem Vermieter meist zwei oder sogar drei Monatsmieten als Kaution hinterlegen. Im gewerblichen Bereich sind es oftmals sogar fünf oder sechs Monatsmieten. Mietkautionen sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) mit dem § 551 geregelt. Das Gesetz schreibt vor, dass die Kaution in drei gleichen Teilen mit den ersten drei Monatsmieten entrichtet werden kann. Dies bedeutet allerdings die doppelte Miete für die ersten drei Monate.
Die zusätzlichen Kosten kann nicht jeder tragen. Eine Lösung für das Problem ist eine Versicherung, die dann sogar im Schadensfall einspringt.
Mietkautionsversicherungen funktionieren im Grunde wie eine Bürgschaft
Die Kaution für eine Mietsache wird als Sicherheit hinterlegt. Das hinterlegte Geld kann der Mieter in Anspruch nehmen, wenn Schäden an der Mietsache entstanden sind oder Mietschulden bestehen. Üblicherweise wird die Kaution auf ein Sparbuch eingezahlt, das dann bis zum Auszug beim Vermieter abzugeben ist. Dieses Geld liegt brach und wird oftmals nur minimal verzinst. Mit einer Versicherung für die Kaution steht dem Mieter dieses Geld zur Verfügung.
Die Versicherungen sind relativ günstig und kosten jährlich zwischen 4 und 5 Prozent der Kautionshöhe. Beträgt die Kaution für die Mietsache 1000 Euro, kostet die Versicherung je nach Anbieter 40 bis 50 Euro jährlich. Dafür übernimmt der Versicherer eine Bürgschaft und springt im Schadensfall ein. Die Mietkautionsversicherung sind im Normalfall täglich kündbar. Die Versicherung wird tagesgenau abgerechnet. Daher sind sie auch ideal, wenn die Bürgschaft für die Mietkaution zu einem späteren Zeitpunkt in eine Barkaution umgewandelt werden soll.
Die Versicherungsgesellschaften schließen die Versicherung nicht mit jedem Mieter ab
Selbstverständlich haben Mietkautionsversicherungen auch einige Nachteile. Die Bürgschaft für die Kaution wird von der Versicherungsgesellschaft nur übernommen, wenn der Mieter eine positive Schufa-Auskunft hat. Allerdings hat diese Abfrage keinen Einfluss auf die Auskunft und wirkt sich nicht negativ aus. Kommt es zu einem Schaden an der Mietsache, zahlt die Versicherung. Allerdings muss der Mieter der Versicherungsgesellschaft die entstandenen Kosten wieder erstatten.
Bei einer langen Mietzeit können die Kosten für die Versicherung höher sein, als der Wert für eine Barkaution. Der Vermieter kann eine Mietkautionsversicherung auch ablehnen und das Hinterlegen einer Barkaution verlangen.