Sport wirkt sich positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Gerade Vereinssport kann die sozialen Kompetenzen von Kindern steigern. Heute, in Zeiten von Smartphones und Computern, gehört regelmäßige Bewegung leider nicht mehr so selbstverständlich zur kindlichen Entwicklung dazu, wie es früher der Fall war. Der Artikel erläutert, warum dieser Trend so beunruhigend ist und welche Vorteile die sportliche Betätigung im Verein den Kindern und Jugendlichen bietet.
Motorische Defizite bei Kindern und Jugendlichen
Immer mehr Kinder haben heute mit motorischen Defiziten zu kämpfen, so Die Welt. Sie können zwar ein Handy bedienen, ihre Bewegungskoordination lässt allerdings zu wünschen übrig. Bereits Anfang der 1970er Jahre entwickelten die deutschen Erziehungswissenschaftler Friedhelm Schilling und Ernst Kiphard einen Test zur Messung der Körperkoordination. Noch heute wird dieser Test genutzt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder und Jugendliche in den 70er Jahren die Anforderungen des Tests meist noch erfüllen konnten. Doch bereits in den 90er Jahren, wurden die Ergebnisse immer schlechter. Rund ein Drittel der Grundschüler lag damals unter der Norm. Das Erschreckende: Zur Jahrtausendwende betraf dies schon die Hälfte aller Kinder. So sei es heute einigen Viertklässlern nicht mal mehr möglich einen Purzelbaum zu vollbringen oder konditionell einen Wanderausflug durchzuhalten. Versiert hingegen sind schon Kleinkinder, wenn es um die Bedienung von Smartphone und Computer geht. Kinder verbringen heute viel mehr Zeit vor dem PC oder dem Fernseher und viel weniger draußen beim Spielen und Herumtoben. Eine Möglichkeit Kinder zu mehr Bewegung zu animieren und gleichzeitig ihre Koordinativen Fähigkeiten zu schulen, ist der Vereinssport.
Vorteile von Vereinssport für Kinder und Jugendliche
Bewegung im Kindesalter fördert die körperliche und geistige Gesundheit. Gerade heute, wo viele Kinder als Einzelkinder aufwachsen und ihre Freizeit am liebsten allein vor der Spielekonsole als draußen beim Toben mit Gleichaltrigen verbringen, ist Vereinssport eine gute Möglichkeit, den Kindern Sozialkompetenz näher zu bringen. Im Verein haben sie Kontakt mit anderen Kindern, müssen sich an Regeln halten und gemeinsam im Team arbeiten. Die gegenseitige Rücksichtnahme ist dabei genauso essentiell, wie das Erkennen und Ausbauen eigener Stärken. Nur wer seine eigenen Grenzen und Fähigkeiten kennt, kann ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen. Kleine Kabbeleien unter den Kindern sind ebenfalls wichtig für die Entwicklung sozialer Kompetenzen. In der PDF der deutschen Sportjungend sind zahlreiche Informationen diesbezüglich zusammengestellt.
Fußball im Verein – Nicht erst seit der WM 2014 beim Nachwuchs beliebt
Ein besonders beliebter Vereinssport ist nach wie vor Fußball. Seit das brasilianische Sommermärchen wahr wurde, wollen sogar noch mehr Jungen und Mädchen einmal Profifußballer werden. Neben der körperlichen Betätigung stehen beim Fußball vor allem Teamgeist und Fairness im Mittelpunkt. Alle müssen sich an die gleichen Spielregeln halten, wer aus der Reihe tanzt, muss mit Konsequenzen rechnen. Auf diese Weise lernen auch kleine Querulanten schnell, dass sie mehr davon haben, auf andere Rücksicht zu nehmen, anstatt immer ihren eigenen Kopf durchsetzen zu wollen. Wie wichtig Teamarbeit beim Fußball ist, hat auch die letzte WM deutlich gezeigt. Die deutsche Nationalmannschaft unter Trainer Joachim Löw war ein eingeschweißtes Team und jeder der Spieler wusste, dass er sich auf seine Teamkollegen verlassen konnte. Die französische Mannschaft beispielweise wirkte nicht so harmonisch, wie es bei der deutschen Elf der Fall war. Der Artikel „Deutschlands Weg zum Weltmeister“ schreibt dazu, dass es der französischen Nationalmannschaft an einem konsequenten Zusammenspiel fehlte. Das Gefühl gemeinschaftlich für etwas verantwortlich zu sein, ist es, was guten Teamgeist ausmacht, ob nun in der Nationalmannschaft oder dem lokalen Jungend-Fußball-Verein.
Nicht zuletzt geht es beim Fußball aber auch immer um den Wettkampf. Andere Teams im Turnier zu schlagen und als Sieger vom Platz zu gehen, ist das erklärte Ziel. Jedes gewonnene Spiel steigert das Selbstbewusstsein und jede Niederlage lehrt den Umgang mit Enttäuschungen. Natürlich besteht beim Fußball auch immer ein Verletzungsrisiko. Doch dies sollte Eltern nicht davon abhalten, ihrem Kind diesen oder einen anderen Sport zu ermöglichen. Nur wer seine eigenen Grenzen kennt und auch mal hinfällt, um gleich wieder aufzustehen, lernt, wie Rückschlägen umzugehen.