Hingegen der geläufigen Meinung, dass sich Zecken von Bäumen und Sträuchern fallen lassen, lauern sie hauptsächlich in Gräsern und Büschen bis Hüfthöhe. Bei jedem Ausflug in die Natur sollte an einen Zeckenschutz gedacht werden. Die kleinen Blutsauger übertragen gefährliche Krankheiten und sind zu jeder Jahreszeit aktiv – schon ab einer Temperatur von über sieben Grad.
Zecken lauern überall
Egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Sobald die sieben Grad Marke erreicht wird, werden Zecken aktiv und suchen nach einem Wirt. Zecken sind eine ständige Gefahr. Die Spinnentiere lauern in Büschen, Unterholz und Gras und sind in Wäldern, Parks und auch in heimischen Garten zu finden. Sie können bis zu 1,50 m hoch klettern – eine ideale Höhe, um unbemerkt auf den Menschen zu gelangen.
Hat die Zecke den Körper eines Menschen erreicht, beginnt sie mit der Suche nach einer geeigneten Saugstelle, am liebsten dort, wo die Haut dünn und gut durchblutet ist. Mit ihrem speziellen Beißwerkzeug bohrt sie sich in die Haut und verbleibt einige Tage, um Blut aufzunehmen. Durch das Blut steigt das Eigengewicht der Zecke um ein vielfaches; Sie kann ihr Körpergewicht um das 200- fache steigern.
Borreliose und FSME werden durch Zecken übertragen
Für einen Menschen ist der Blutverlust durch einen Zeckenstich keine Gefahr. Die Zecke überträgt aber gefährliche Krankheiten: Borreliose und FSME. Borreliose wird von dem Bakterium Borrelia burgdorfen ausgelöst. Es lebt im Darm von ca. 35 Prozent der Zecken und wird über den Speichel der Zecke auf den Wirt übertragen.
Dies geschieht erst einige Stunden nach Festsaugen der Zecke. Daher sollte eine festgebissene Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Typisches Symptom einer Borreliose ist eine Wanderröte, die sich von der Einstichstelle der Zecke kreisförmig ausbreitet. Diese tritt aber nicht immer auf. Andere Symptome einer Borreliose- Infektion sind ähnliche denen eines grippalen Infekts. Borreliose muss mit Antibiotika behandelt werden, eine Impfung gegen die Erkrankung gibt es nicht.
Die Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virus Erkrankung. Das Virus wird von Zecken auf den Menschen übertragen und greift das zentrale Nervensystem des Menschen an. Die Erkrankung kann einen sehr schweren Verlauf nehmen und schlimmstenfalls zum Tode führen.
In Deutschland gibt es bestimmte Regionen, in denen Zecken FSME übertragen. Diese sogenannten Risikogebiete liegen vor allem im Süden, werden aber jedes Jahr mehr. Eine FSME Impfung ist, vor allem wenn man in den Risikogebieten wohnt, unbedingt empfehlenswert. Die Impfung schützt aber nur gegen FSME, nicht gegen einen Zeckenstich!
Wie kann ich mich effektiv vor Zecken schützen?
Der beste Schutz vor Borreliose und FSME ist, gar nicht erst von Zecken gestochen zu werden. Mit diesen Tipps kann man das Risiko eines Zeckenstichs minimieren:
- Die richtige Kleidung: Bei allen Aktivitäten draußen, auch bei der Gartenarbeit, sollten lange Hosen und feste, geschlossene Schuhe getragen werden.
- Im Handel gibt es Sprays und Cremes, die auf die Haut aufgetragen einen wirksamen Zeckenschutz bieten. Wirkstoffe wie Icaridin haben sich bei der Zeckenabwehr besonders bewährt.
- Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Vor allem in Kniekehlen, in der Leistengegend, an den Beinen und unter den Armen fühlen sich Zecken wohl. Eltern sollten ihre Kinder beim Absuchen unterstützen.
- Hunde- und Katzenbesitzer wissen, dass ihre Haustiere Zecken in die Wohnung tragen können. Darum sollten die Tiere regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Beim Tierarzt oder in der Apotheke gibt es Zecken- und Flohschutz zum Auftropfen in den Nacken oder als Halsband. Dies verhindert, dass die lästigen Parasiten Hunde und Katzen befallen.
Zecken richtig entfernen
Hat sich eine Zecke festgestochen, sollte sie möglichst schnell entfernt werden. Bitte verzichten Sie auf den Einsatz von Substanzen wie Öl, Alkohol oder Nagellackentferner. Die Flüssigkeiten erhöhen das Risiko einer Übertragung von Borreliose. Mit Hilfe einer feinen Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte kann die Zecke aus der Haut gezogen werden.
Achtung: quetschen Sie das Tier nicht und setzen Sie möglichst dicht über der Haut an. Wenn der Kopf stecken bleibt, ist das kein Grund zur Panik. Beobachten Sie die Stelle genau. Tritt nach einigen Tagen eine Entzündung oder ein roter Kreis rund um die Einstichstelle auf, sollten Sie zum Arzt gehen.